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Kabarettist Sebastian Pufpaff kommt am 2. März ins Kurtheater

Alexandra Schaller

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Gastiert im Kurtheater: Kabarettist Sebastian Pufpaff kommt mit seinem aktuellen Soloprogramm „Auf Anfang" nach Bad Meinberg in den Historischen Kurpark. - © Privat
Gastiert im Kurtheater: Kabarettist Sebastian Pufpaff kommt mit seinem aktuellen Soloprogramm „Auf Anfang" nach Bad Meinberg in den Historischen Kurpark. (© Privat)

Horn-Bad Meinberg. In der Heute-Show zieht er Donald Trump durch den Kakao und bewirft das Publikum mit Donuts. In seinem Live-Programm gibt es kaum ein Thema, das er nicht anschneidet. Am Donnerstag, 2. März, kommt Kabarettist Sebastian Pufpaff ins Kurtheater. Beginn ist um 19.30, Einlass und Abendkasse ab 18.30 Uhr.

Karten gibt es in allen LZ-Geschäftsstellen für 26 Euro sowie beim LZ-Kartenservice unter Tel. 05231-911-113. Die LZ erreichte ihn telefonisch.

Sie wurden bestimmt schon tausendfach gefragt: Ihr Nachname ist doch ein Künstlername, oder?

Sebastian Pufpaff: (lacht) Nein, meine Familie heißt wirklich so. Den Namen gibt es aber, soweit ich weiß, auch nur einmal – also wenn Sie jemanden mit diesem Namen treffen, grüßen Sie ihn schön von mir. Es ist sicherlich ein Verwandter. Meine Vorfahren waren wohl Sprengmeister. Aus „puffen" und „paffen" wurde so irgendwann Pufpaff.

Um Komiker zu werden, ist das bestimmt kein Nachteil.

Pufpaff: Anfangs komischerweise doch. Als ich begann, mich bei diversen Bühnen zu bewerben, erhielt ich meistens Absagen. Der Name sei doch viel zu albern und erinnere eher an die Augsburger Puppenkiste. Aber mittlerweile hilft es tatsächlich: Der Wiedererkennungswert ist enorm.

Sie treten mit Ihrem aktuellen Soloprogramm „Auf Anfang" auf. Warum der Titel?

Pufpaff: Hintergrund ist eigentlich der Film „Men in Black", in dem mit einem sogenannten „Blitzdingsgerät" das Hirn formatiert wird. Quasi alles auf Anfang und zurück zu den archaischen Wurzeln – darauf ziele ich ab. Würden wir völlig unbelastet und frei wie ein Kind durch die Welt gehen, dann würden wir merken, was uns wichtig ist und wie gut es uns eigentlich geht.

Information

Persönlich

Sebastian Pufpaff ist 1976 in Troisdorf geboren. Mit seiner Frau und den zwei Kindern lebt er in der Nähe von Bonn. Der Kabarettist, Moderator und Entertainer studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Staatsrecht in Bonn. Nebenher arbeitete er unter anderem als Produktmoderator im RTL-Shop. 2003 gründete er mit zwei Kollegen das Kabarett-Trio „Das Bundeskabarett". Seit 2013 präsentiert er auf 3sat und ZDFkultur die Sendung „Pufpaffs Happy Hour". Seit 2015 tritt er unter anderem in der ZDF Heute-Show neben Oliver Welke auf.

Worauf dürfen sich die Zuschauer freuen?

Pufpaff: Es wird ein großer Rundumschlag durch das Leben – von Beziehungen über Kinder und Bildung hin zu Politik, Ängsten...

Stichwort Ängste – stimmt es, dass das Publikum mitentscheiden darf, was Sie in Ihr Programm einflechten?

Pufpaff: Das stimmt. Ich bin quasi Kabarett-Dienstleister. Normalerweise müsste ich einfach auf der Bühne stehen und mich über irgendetwas aufregen. Ich frage das Publikum, über was ich mich denn nun aufregen soll. Ob die Zuschauer dann „Politik", „schlechtes Wetter" oder „die neue Umgehung" hereinrufen, ist ihre Sache. Ich flechte das Ganze dann spontan ein.

Was inspiriert Sie eigentlich zu Ihrem Programm?

Pufpaff: Eigentlich alles. Ich halte Augen und Ohren offen – schließlich will ich die Gesellschaft reflektieren. Das fängt beim eigenen Stolpern an und geht über das ältere Pärchen, das durch den Park spaziert, bis hin zur Tageszeitung oder Facebook und Twitter.

Was ist mit Youtube?

Pufpaff: Da merke ich dann doch, dass ich an meine Recherchegrenzen komme. Mein dreizehnjähriger Neffe nimmt mich immer mit in diese Parallelwelt. Irgendwie kann ich mit diesem Medienkonsum, der sich so verändert hat, nichts anfangen. Gerade in unserer digitalisierten Welt fällt es so immer schwerer, echten Kontakt zu halten. Ich bemerke aber auch, dass Live-Events auf dem Vormarsch sind – sie locken die Menschen wieder vor die Tür und unter Leute.

„Kabarett darf Spaß machen" lautet Ihr Berufsmotto. Und was macht Ihnen daran Spaß?

Pufpaff: Ich will zwar nicht die Welt verändern, aber einen Ist-Moment schaffen, in dem das Publikum keinen Gedanken an Zukunft oder Vergangenheit verschwendet. Das Beste ist, dann in lachende Gesichter zu blicken. Denn Lachen ist das beste Ventil, um sich frei zu machen – und nach dem Abend befreit nach Hause zu gehen.

Wo hört der Spaß auf?

Pufpaff: Gefährlich wird es, wenn Provokation nur eingesetzt wird, um Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken.

Und Sie provozieren nicht?

Pufpaff: Klar, ich provoziere auch. Aber bei mir steckt immer eine Botschaft dahinter. Ich will auf einen Missstand aufmerksam machen. Das ist etwas anderes.

Das ZDF bezeichnet Sie als „Gesichtsakrobat im Kabarettistenpelz". Stimmen Sie zu?

Pufpaff: Ich sehe mich selten selbst – aber mir wird nachgesagt, dass meine Mimik recht unterhaltsam sei. Und dass, obwohl ich sie gar nicht trainiere. Der Kabarettistenpelz gefällt mir. Ich will eben nicht in eine Schublade gesteckt werden, sondern viel mehr die Brücke zwischen Comedy, Kabarett und Entertainment schlagen.

Lieber die Heute-Show im Fernsehen oder das Live-Programm auf der Bühne?

Pufpaff: Am liebsten beides. Die Heute-Show ist mittlerweile so eine Art Klassentreffen, wo man mit Kollegen zusammenkommt, die längst Freunde geworden sind. Aber man arbeitet schon eher für die Kamera. Eine Live-Show ist etwas intimer, man hat das Publikum direkt vor sich – auch, da ich vor allem in kleineren Hallen auftrete.

Kleiner Spoiler auf Ihr aktuelles Programm: Kommen Sie hier in der Region in einem Romantikhotel unter?

Pufpaff: (lacht) Ganz bestimmt. Ich bin schon gespannt – noch weiß ich nämlich nicht, wo ich genau unterkomme, aber man will mir ja immer etwas Gutes tun. Da wird es meist ganz bewusst das romantischste Hotel der Stadt.

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