Holzhauser "Bauernstübchen" steht zum Verkauf

Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine. Wer zu den Externsteinen fährt, kann das Schild an der Abzweigung nach Holzhausen-Externsteine nicht übersehen. Mit seinem Mittagstisch wirbt dort seit Jahren das &bdquo;Bauernstübchen". Seit einiger Zeit hat das Schild einen Zusatz: &bdquo;Zu verkaufen". Das Wirtepaar Ursula und Klaus Bischoff möchte in den Ruhestand gehen und blickt zurück auf 35 Jahre im Luftkurort.

&bdquo;Eigentlich haben wir noch vor, so lange weiterzumachen, bis wir jemand finden, der die Gaststätte übernimmt", sagt Ursula Bischoff. &bdquo;Für Holzhausen wäre es sonst schlecht", bekräftigt Klaus Bischoff. Schließlich gebe es außer den Hotels sonst kaum noch Speisemöglichkeiten. &bdquo;Die ,Diele’ ist zu und das ,Café Werner’ auch."

All die Jahre, seit Bischoffs 1984 die alte Bushalle auf dem Grundstück direkt am Kurpark abgerissen und einen Gastraum mit Rundtheke und Nebenraum und einer Wohnung für sich oben drüber gebaut haben, hat sich am Konzept des &bdquo;Bauernstübchens" nichts geändert: eine rustikale Gaststätte mit Mittagstisch und deftiger deutscher Küche. Ursula Bischoff kocht, Klaus Bischoff steht hinter der Theke.

Die Lage im Luftkurort sei immer noch gut, sagt Ursula Bischoff. &bdquo;Hier gibt es viel Pendelverkehr zwischen dem Hermann und den Externsteinen." Viele wollten nicht direkt an den Sehenswürdigkeiten essen. &bdquo;Vor Jahren hatten wir immer ein Schild an den Externsteinen stehen. Darauf hatten wir gebratene Blutwurst als lippisches Gericht angeboten", erinnert sich Bischoff.

&bdquo;Wenn dann jemand kam und die, ohne in die Karte zu gucken, bestellte, wussten wir sofort: Der hat das Schild gesehen." Als der Landesverband schließlich das Schild nicht mehr erlaubte, habe man das deutlich gemerkt, sagen die Eheleute. Trotzdem lohne sich der Standort weiterhin. &bdquo;Im Winter ist es natürlich ruhiger – es sei denn, der Skilift läuft", sagt Ursula Bischoff, &bdquo;aber im Sommer läuft im Biergarten das volle Programm."

Der Sportverein trifft sich im Bauernstübchen, ein Knobel- und auch der Dartclub. Der Gesangsverein, der früher immer kam, hat sich inzwischen aufgelöst, der Filmclub hat sich vorsorglich einen neuen Tagungsort gesucht, denn dass die Bischoffs aufhören möchten, weiß im Ort jeder.

Vor zehn Jahren wäre es beinahe schon einmal so weit gewesen. Die Bischoffs wollten in Detmold den &bdquo;Paulaner Biergarten" im bayrischen Stil in zwei alten Fachwerkhäusern direkt neben dem &bdquo;SonVida" aufmachen. Bedenken des Denkmalamts lähmten die Umbauarbeiten. Nun würden sie den Standort dort nur noch verpachten. Denn inzwischen sind beide längst über das Rentenalter hinaus, und gesundheitlich geht es auch nicht mehr wie früher. Von den beiden Töchtern kann und möchte keine die Gaststätte in Holzhausen-Externsteine übernehmen.

&bdquo;An einer Gaststätte mit Theke muss man auch Spaß haben", sagt Ursula Bischoff. &bdquo;Die Gäste brauchen immer ein nettes Wort. Man ist da ja ein bisschen auch Psychologe und Pastor." Wobei sich das Verhalten der Gäste durchaus gewandelt habe. &bdquo;Früher sind die Männer nach der Arbeit gekommen und bis abends geblieben", erinnert sich Klaus Bischoff. Heute hätten sie nur begrenzte Zeit Ausgang. &bdquo;Aber früher war nicht alles besser, sondern anders", widerspricht er den Thekenparolen.

&bdquo;Wer das ,Bauernstübchen’ kauft, kann im Grunde so weitermachen", ist Klaus Bischoff überzeugt. &bdquo;Das Inventar bleibt drin, und er kann sich mit mir gemeinsam 14 Tage lang die Kundschaft und die Abläufe angucken." Das sei aber nur ein Angebot, sagt Bischoff. Natürlich könne ein Käufer auch alles anders machen – bis hin zu Wohnungen aus dem Gastraum. Einen Fortbestand der Gaststätte sähe das Ehepaar aber wesentlich lieber.

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