Sternekoch Michael Dyllong überzeugt beim Gourmetfestival in Fissenknick

Horn-Bad Meinberg/Fissenknick. Er kam, sah und siegte. Was mit &bdquo;Kochen mit Freunden" begann und seine Fortsetzung im &bdquo;Whiskytasting" erfuhr, endete für die rund 100 Gäste im Sternenglanz. Für ein riesengroßes Ausrufezeichen sorgte Michael Dyllong beim Gourmetfestival in der Fissenknicker Windmühle.

Jung an Jahren, hat der Sternekoch vom Palmgarden in Dortmund bereits eine viel beachtete Karriere hinter sich: 2010 Deutschlands jüngster Küchenmeister, 2011 Vizeweltmeister der Nachwuchsköche, 2013 der begehrte Stern und dann die Auszeichnung &bdquo;Junges Talent 2014".

Und der 32-Jährige weiß, was er kann. Äußerst bescheiden und dadurch sehr sympathisch im Auftreten, ließ er an diesem Abend seine Kochkünste für sich sprechen. Meisterlich, was er auf der Pfanne hatte. Michael Dyllong unterstrich beeindruckend, was zählt, um Erfolg zu haben: ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein, Innovation und der Mut, neue Wege zu gehen. Kopfkino ist gefragt Als Dortmunder hast du natürlich Currywurst dabei, wenn du in die Provinz kommst. Michael Dyllong zelebrierte sie allerdings in Form eines kleinen, walnussgroßen Würfels in Aspik. Hier war also Kopfkino gefragt beim Biss in das kleine Etwas, bevor sich der typische Curry-Geschmack im Gaumen entfaltete.

Seine geniale Kunst des Reduzierens auf das Wesentliche unterstrich der Sternekoch vor allem beim Gang &bdquo;Frankfurter Grüne Sauce". Hier rückte der Tafelspitz in den Mittelpunkt. Aber nicht, wie man das Gericht gemeinhin kennt. Auch hier wusste der 32-Jährige den Überraschungseffekt auf seiner Seite: Tafelspitz als kleine, runde, glasierte Pastete – einfach genial auf den Teller gezaubert.

So glich jeder der fünf Gänge einem kleinen Kunstwerk – vom &bdquo;Heilbutt in Limonendressing" bis zum &bdquo;Black Angus Beef" in Trüffeljus und Spitzkohl. Und zu jeder Speise kredenzte das Weingut St. Antony aus Nierstein in Rheinhessen seine Spitzenweine. Dafür hatte Erna Schuch ganz besonders tief im Weinkeller nachgesehen. Sie hatte nämlich die Nierstein Orbel Auslese, Jahrgang 2006, als Gaumenkitzler mitgebracht – eine wahre Rarität.

Und wo Michael Dyllong schon mal da war, musste das Gourmetfestival natürlich ungewöhnlich enden – mit Roter Bete im Dessert. Auch dieser Punkt ging an den 32-Jährigen, der einen bleibenden Eindruck hinterließ. Wie sagten doch Birgit und Holger Lemke als geflashte Gastgeber: &bdquo;Unsere beiden Azubis haben in der Küche nur Bauklötze gestaunt."

Das bekam der Sternekoch jedoch nicht mehr mit. Der Dortmunder musste sich nämlich sputen. Denn schon um 8 Uhr startete sein Flieger nach Hanoi in Vietnam. Dort nimmt Michael Dyllong bis zum 13. Oktober im Sofitel Legend Metropole Hotel Hanoi am Projekt &bdquo;Metropole Culinary Stars 2019" teil – mit dabei ist unter anderem der Drei-Sterne-Koch Jacques Pourcel aus Montpellier in Frankreich. Und da staunt dann eventuell Michael Dyllong Bauklötze.

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