Nach dem Großbrand in Bad Meinberg kommt viel Hilfe über Soziale Netzwerke

Horn-Bad Meinberg. Von den 30 vom Großbrand in der Brunnenstraße betroffenen Bewohnern sind 14 nicht bei Freunden und Verwandten untergekommen, wie Horn-Bad Meinbergs Kämmerer Tim Sölter berichtet. Sie sind derzeit in einer Bad Meinberger Pension untergebracht, weil ihre Wohnungen nach dem Brand unbewohnbar sind.

&bdquo;Wir haben am Samstag kurzfristig unseren ,Stab für außergewöhnliche Ereignisse’ zusammengerufen“, erzählt Kämmerer Sölter. Bürgermeister, Kämmerer, Personalchefin und Ordnungsamt berieten, wie die Stadt schnell helfen könnte. &bdquo;Wir haben die Betroffenen dann erstmal bei der Feuerwehr Bad Meinberg untergebracht und dann abgefragt, wer nicht bei Freunden unterkommen kann. Das waren 14 Bewohner.“ Für die habe die Stadt dann bei einer Pension genau ausreichend Zimmer gefunden.

Notfallseelsorger der Landeskirche vor Ort &bdquo;Die Kollegen waren auch schon dort und haben weitere Hilfe angeboten“, erzählt Sölter. &bdquo;Wir hatten am Samstag auch schon unsere Kleiderkammer geöffnet, denn einige standen ja im Schlafanzug vor dem Haus.“ Auch ein gemeinsames Essen und die Besorgung von Hygieneartikeln habe die Stadt vorgeschlagen, aber das sei offenbar nicht nötig gewesen. &bdquo;Jeder konnte offenbar doch irgendwie sein Portemonnaie retten.“ Drei Notfallseelsorger der Lippischen Landeskirche waren am Samstag ebenfalls vor Ort, um den Betroffenen nach diesem Schicksalsschlag Beistand zu leisten.

Neben dem Verlust von persönlichen Habseligkeiten und Erinnerungen geht es für die Bewohner nun natürlich auch um die Wiederbeschaffung von zahlreichen Dokumenten. &bdquo;Wobei es für die Wohnungen im Keller- und Erdgeschoss von der Polizei schon die Freigabe gab, die nötigsten Sachen herauszuholen“, berichtet der Kämmerer. &bdquo;Später wurde dann auch das erste Obergeschoss freigegeben und aus dem zweiten Obergeschoss holte die Feuerwehr Sachen, die ihnen die Bewohner beschrieben hatten. Für sie selbst wäre das zu gefährlich gewesen.“

Polizei ermittelt: Brandursache noch unklar Die Brandermittler der Polizei seien weiter auf der Suche nach der Brandursache, sagt am Montagnachmittag Polizei-Pressesprecherin Nina Ehm. Kämmerer Sölter bestätigt, dass das Gebäude - eine ehemalige Pension - erst vor Kurzem renoviert worden sei. Nachbarn berichten, dass die Wohnungen - nach einem etwa ein Jahr dauernden Umbau - erst vor einem Jahr zur Vermietung freigegeben worden waren.

In den Sozialen Netzwerken nehmen die Menschen stark Anteil am Schicksal der durch den Brand obdachlos Gewordenen. Der Hermannshof in Holzhausen-Externsteine bietet auf Facebook kostenlos verschiedene Couchgarnituren und Wohnzimmermöbel an - ebenso diverse Herrenbekleidung. &bdquo;Diese Dinge wurden uns auch gespendet und so geben wir die Hilfe nur weiter“, schreibt die Senioreneinrichtung. &bdquo;Einfach bei uns anrufen.“ Jemand anderes bietet Handtücher, Kinderbettwäsche, Kleidung und unvollständige Geschirrsets an. Sogar auf Facebook gepostete Wohnungsangebote werden gleich an die Betroffenen weitergeleitet. Für zwei Bewohnerinnen gibt es inzwischen auch Sammelkampagnen auf einer großen Crowdfunding-Plattform.

Schnelle Hilfe für die erste Zeit Ob denn nach dem Brand nicht die Versicherung zahle, fragt jemand auf Facebook. &bdquo;S elbst wenn man gut versichert ist, bringt das nichts für die erste Zeit“, antwortet eine andere Nutzerin. &bdquo;Wir hatten vor zwei Jahren einen Hausbrand und gezahlt wurde erst nach neun Monaten, nachdem ich gesagt habe, dass ich meinen Kindern nicht einmal mehr das Essensgeld für die Schule bezahlen kann.“

Ein Bild aus der Crowdfunding-Kampagne, auf der die Bewohnerin mit zwei jungen Kätzchen auf dem Arm zu sehen ist, ruft einige Katzenfans auf den Plan. Schnell werden Kratzbaum, Kratztonne und das passende Katzenfutter angeboten.

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