Zerstörter Eggeturm bei Horn-Bad Meinberg wird saniert - das sind die Kosten

Horn-Bad Meinberg. Gute Nachrichten für Ausflügler auf den Velmerstot im Eggegebirge: Der beliebte Aussichtsturm bei Horn-Bad Meinberg wird saniert - eineinhalb Jahre nach seiner Beschädigung durch einen Brandstifter. Die Mittel hat das zuständige Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW bewilligt. Ein Holzbauunternehmen, das die Arbeiten übernimmt, ist gefunden. Wenn das Wetter mitspielt, sollen die Arbeiten im Mai starten.

Verwirrter setzt Turm in Brand Vor knapp eineinhalb Jahren, Anfang November 2023, erschütterte eine Meldung die Region: Ein offensichtlich verwirrter Mann hatte versucht, den Turm in Brand zu setzen . Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr wurde das schlimmste verhindert, doch Teile der beiden Aussichtsplattformen und der hölzerne Treppenaufgang waren so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass der markante Aussichtsturm, der eine besondere Geschichte hat , für Besucher gesperrt werden musste. Ob er jemals saniert oder komplett neu aufgebaut werden könnte, war lange Zeit unklar.

Nicht zuletzt, weil die Unterlagen zur Statik nicht auffindbar waren, verzögerte sich das Projekt . Doch Matthias Berndt, Leiter des landeseigenen Forstbetriebs im Hochstift, und seine Kollegen hatten Glück: Mit Prof. Dr. Jens Kickler fand sich der Statiker und Planer, der gemeinsam mit seinem Studenten Mirco Seumer im Jahre 2010 den Umbau des mehr als 30 Jahre alten Turms begleitet hatte. Seumer, der inzwischen in Neuseeland lebt, habe sogar noch alte Unterlagen beisteuern können, berichtet Berndt. Und Prof. Dr. Kickler habe bestätigt: Der Eggeturm ist zu retten, die zwei beschädigten Pfosten, die für die Statik eine Rolle spielen, können mit Hilfe einer &bdquo;Holzprothese“ ausgebessert werden.

60.000 Euro für Sanierung Insgesamt 60.000 Euro sind für die Sanierung veranschlagt, möglicherweise, so Berndt, werde es sogar günstiger. Das Landesministerium hat für das Projekt Sondermittel zur Verfügung gestellt. Der Fachbereichsleiter ist erleichtert: Denn so muss seine Behörde nicht das eigene Budget antasten, das für Maßnahmen zur Erholung im Wald gedacht ist.

Christian Hecker, Holzbauunternehmer aus Marienmünster, hat den Zuschlag für die Arbeiten erhalten. Der Diplom-Ingenieur war es auch, der direkt nach seinem Studium vor 30 Jahren den markanten Turm erstmals auf 486 Metern Höhe errichtete - und der mit seiner Firma die Sanierung 2010 übernahm. Nun ist sein Wissen erneut gefragt.

Neben der hölzernen Ummantelung der beiden rund 16 Meter langen Pfosten müssen Teile des Treppenaufgangs erneuert werden, zudem sind die beiden Aussichtsplattformen zu je einem Drittel zerstört. Die sechs &bdquo;Pizzastücke“ aus Lärchenholz müssen ebenfalls ersetzt werden, wie Hecker erläutert.

Er geht davon aus, dass die Arbeiten insgesamt zwei bis drei Wochen dauern werden. Möglich wäre es also, dass, abhängig vom Wetter, die beiden Aussichtsplattformen in sechs und neun Metern Höhe bereits im Sommer wieder begehbar sind.

Eine Herzensangelegenheit Die Aussicht auf die gute Aussicht freut nicht nur Revierförster Andreas Bathe, der Ende der 1990er Jahre die Idee für den Aussichtsturm auf der Egge hatte. Von der neun Meter hohen oberen Plattform hat man einen Panoramablick bis in den Solling, ins Weserbergland, zum Hermann, ins Paderborner Land – und bei Inversionswetterlagen sogar bis zum Brocken im Harz. Auch für Holzbauer Hecker und die übrigen Beteiligten ist die Sanierung des Eggeturms eine Herzensangelegenheit. Matthias Berndt sagt: &bdquo;Die Region hängt an diesem Turm. Das Interesse nach der Zerstörung war immens, aus der Bevölkerung kamen viele Hilfsangebote.“

Und was ist aus dem Zündler geworden? Der junge Mann aus Horn-Bad Meinberg sei aufgrund einer akuten Psychose nicht für sein Handeln verantwortlich zu machen, urteilte das Landgericht Paderborn Mitte Oktober 2024 . Ob er für den entstandenen Schaden zivilrechtlich belangt wird, ist noch nicht entschieden, sagt Matthias Berndt.

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