Horn-Bad Meinberg/Belle. Steigenden Strompreise möchte das Freibad Belle mit einer Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Hauptgebäudes entgegenwirken. Allerdings war vorher erst eine Dachsanierung nötig. Und die Kosten dafür wollte die Stadt - mit Hinweis auf den Pachtvertrag, der den Verein selbst zur Instandhaltung des Gebäudes verpflichtet - nicht zahlen. Einen Kostenübernahme-Antrag des Vereins hatte die Politik abgelehnt. Also hat der Verein selbst Hand angelegt. Nun ist auch die Solaranlage installiert.
„Wir mussten für die Sanierung erstmal 20.000 Euro selbst in die Hand nehmen“, berichtet Trägervereinsvorsitzender Paul-Hermann Linnemüller laut einer Pressemitteilung. Gegebenenfalls könne der Antrag im nächsten Haushalt berücksichtigt werden, habe die Stadt den Verein im vergangenen Sommer vertröstet. Die Dachsanierung war aber Voraussetzung für die Installation der Fotovoltaik-Anlage.
Nachdem die Freibadsaison beendet war, legte der Trägerverein am Dach also selbst Hand an. Mitte Oktober habe man dann die PV-Anlage in Eigenregie montiert, erinnert sich Schriftführer Bernd Hoppe. Das Material dafür sei Firma „Schäfer Installationen“ in Billerbeck gespendet worden. „Für die Montage und Installation gilt unser Dank den ehrenamtlichen Helfern, im Besonderen aber auch den beiden Elektrikern und langjährigen Vereinsmitgliedern Rolf Rachny und Jens Richter, die nun dabei sind, die gesamte Elektroinstallation durchzuführen“, schreibt der Verein. „Hätten wir das Material kaufen müssen und die Anlage montieren lassen, so hätte uns dies etwa 17.000,00 Euro gekostet“, rechnet Paul-Hermann Linnemüller vor.
Leistung von 21 Kilowatt Peak
Die Fotovoltaik-Anlage wird eine Leistung von 21 Kilowatt Peak haben und damit einen Teil des für den Betrieb des Freibades benötigten Strom in den Sommermonaten liefern können. Man erhoffe damit eine Betriebskostenersparnis von einigen Tausend Euro zu erzielen, erklärt Bernd Hoppe. Gleichzeitig würden dadurch im Jahr etwa 7 Tonnen CO? eingespart. „Da wir schon vor einigen Jahren auf eine neue Schwimmbadsteuerung umgestellt haben, die es uns ermöglicht, den für das Badewasser benötigten Chlorgehalt auf ein Minimum zu reduzieren, ist die PV-Anlage ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit im Beller Freibad“, schreibt der Trägerverein, der das Bad seit 34 Jahren ehrenamtlich betreibt.
Am Samstag, 29. November, öffnet das Freibad um 15 Uhr nochmals seine Tore, um bei Glühwein, Whiskypunsch, Bratwurst und weiteren Leckereien das „Adventsfeuer im Freibad“ zu entzünden.