Horn-Bad Meinberg/Fromhausen (mab). Es sind nur noch wenige Tage, dann erfolgt die Sperrung der Fromhausener Straße für den Durchgangsverkehr. Entsprechende Hinweisschilder sind bereits aufgestellt.<br /><br />Die Diskussion um diese Maßnahme des Kreises Lippe, die ab dem 2. November greifen soll, hält indes unvermindert an. Während der jüngsten Ratssitzung hatte Helga Meier aus Fromhausen dem Bürgermeister einen Fragebogen überreicht. <br /><br />Ratsfrau Claudia Köstler-Spiering (SPD) wies allerdings vehement zurück, dass Helga Meier mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Sperrung für fast alle Fromhausener sprechen würde. "Ich habe inzwischen mit einigen Anwohnern gesprochen, die die Sperrung begrüßen. Sie freuen sich darauf, dass es nun endlich mit dem Durchgangsverkehr vorbei sein wird."<br /><br />Das wiederum wollte Frank Kuhlmann (CDU) so nicht gelten lassen. "Ich glaube nicht, dass alle Fromhausener so glücklich über die Sperrung sind. Nicht umsonst gab es doch eine Unterschriftenaktion." Derweil fordert Diana Ammer (Die Linke) ein "tragfähiges und zukunftsweisendes Vekehrskonzept für das ganze Stadtgebiet". <br /><br />Aus Sicht von Ammer wäre eine nachhaltige Lösung der Verkehrsproblematik ein maßvoller Ausbau der Fromhausener Straße in Verbindung mit der überfälligen Ortsumgehung Fromhausen und eine Anbindung der Fromhausener Straße über Kreisverkehre. <br /><br />Sie wundert sich zudem, dass nicht schon längst eine einspurige Fahrbahnverengung von Hessenring und Fromhausener Straße im Mündungsbereich umgesetzt worden sei. Damit habe man bei der Einmündung der B 66 in die B 1 bei Barntrup gute Erfahrungen gemacht. Offenbar scheue der Kreis Lippe durch eine Sperrung der maroden Fromhausener Straße die Kosten für die notwendige Sanierung.<br /><br />Seit vielen Jahren fährt Wolfgang Köpke aus Heiligenkirchen auf dieser Strecke. Für ihn kommt die Sperrung einer Kapitulation vor den Herausforderungen einer mobilen Gesellschaft gleich. Konrad Schmidt aus Steinheim spricht sogar von einem Schildbürgerstreich. Er macht folgende Rechnung auf: Umweg pro Strecke von 3 Kilometern macht bei 230 Arbeitstagen hin und zurück 1380 Mehrkilometer. Bei einem Spritverbauch von 6 Litern auf 100 Kilometer sind das 83 Liter pro Verkehrsteilnehmer.<br /><br />Konrad Schmidt: "Der Kreis Lippe spricht auf dieser Strecke von 2500 Fahrzeugen pro Tag. Das wäre dann ein jährlicher Mehrverbrauch von rund 207 000 Liter Kraftstoff - und das in Zeiten, wo alle Welt von Energieeinsparung spricht."