
Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine (aga). "Bis zur letzten Schraube", lächelt Markus Buhl mit Blick auf das Mercedes-G-Fahrwerk. Das Fahrzeug mit Baujahr 1981 hat er vergangenen Sommer komplett zerlegt. Die Restaurierung, eng an den Originalzustand angelehnt, hat sich der 41-Jährige zur Aufgabe gemacht.
"Das ist reines Hobby", sagt der Chemielaborant. Und so kann er an dem Projekt auch nur arbeiten, wenn es Zeit und Lust zulassen. In seiner Garage in Holzhauen-Externsteine kann man am Fahrwerk des Geländewagens mittlerweile wieder erkennen, wo es hingehen soll. "Da sind jetzt schon wieder die Räder dran", schmunzelt Markus Buhl.
Das sah über den Winter noch ganz anders aus.
Die Einzelteile nahmen im separaten Schuppen und auf dem Dachboden mehr Platz ein, als er zu Beginn gedacht hatte. Ursprünglich hatte er nicht vor, auch die Bodengruppe auseinander zu bauen. "Doch wenn man einmal anfängt", huscht ein verschmitztes Lächeln über das Gesicht.
Die Karosserie steht jetzt schon bei einem Lackierbetrieb. Dort soll sie die Original-Lackierung bekommen - Agave-Grün. "Oder auch Gummistiefel-Grün", fügt Markus Buhl hinzu. Das G-Modell von Mercedes sei sowieso nur in vier Farbvarianten vertrieben worden - grün, beige, weiß und rot.
Die Beliebtheit des Geländewagens, der auch bei der Bundeswehr zum Einsatz kommt, hat dazu geführt, dass er auch mehr als 30 Jahre nach dem Erstling 1979 immer noch gebaut werde. Eine erhebliche Erleichterung, wenn es um Ersatzteile geht. "Da muss ich nur zu einer Mercedes-Vertretung gehen", sagt Buhl.
Doch als Bastler möchte er natürlich möglichst viel selbst restaurieren: "Wenn ich alles mit Ersatzteilen aufbaue, könnte ich ja auch gleich ein neues Fahrzeug kaufen." Genau das aber möchte er nicht. Den Geländewagen hatte er vor drei Jahren aus Regensburg geholt. Zwei Jahre ist er ihn so gefahren. Nach der Restaurierung soll das Geländefahrzeug dann mit dem H-Kennzeichen für Oldtimer zugelassen werden.
Schon als Jugendlicher hat Markus Buhl sein Hobby entdeckt. Zunächst, so erzählt er, habe er an Motorrollern herumgeschraubt. "Dann bin ich immer mehr zum Schrauben gekommen", fährt er fort. Einen VW-Käfer habe er auch schon restauriert. Aber den habe er dann nur bei Schönwetter gefahren - viel zu selten. Mit dem Mercedes G ist nun ein Fahrzeug dran, das bei jedem Wetter und nahezu auf jedem Untergrund Spaß mache.
Genauso wie das Vorgängerprojekt. Vor sieben Jahren hat Markus Buhl einen Unimog des "Pflichtlöschzug Zauchensee" aus der Nähe von Salzburg aus dem Skiurlaub mitgebracht. "Da ist ein halber Skitag ausgefallen", blickt er schmunzelnd zurück. Den habe er benötigt, um sich mit dem Bürgermeister über den Preis zu einigen.
Ein gutes Jahr habe er für die Restaurierung des aus dem Jahre 1963 stammenden Unimogs benötigt. Allerdings habe er dort nicht ganz so akribisch vorgehen müssen, wie beim aktuellen Projekt. Der Einsatz des Unimogs als Feuerwehrfahrzeug habe eine gute Wartung und Pflege als Vorteil mitgebracht. Außerdem habe er nicht so viele Kilometer gelaufen.
Dass dieses Fahrzeug aktuell deutliche Spuren von durchfahrenem Gelände zeige, begründet Markus Buhl mit trockenem Humor: "Der wird ganz artgerecht gehalten."