Horn-Bad Meinberg (tog). Zur traditionellen Hubertusmesse hatte der Hegering Bad Meinberg eingeladen. Schon vor den Toren der katholischen Kirche in Bad Meinberg kündigte sich die Messe mit entsprechenden Klängen an.
Nicht die Glocken auf dem Turm riefen zum Gottesdienst, sondern das Bläsercorps des Hegerings Horn Bad Meinberg mit seinen Jagdhörnern. Auch eine Delegation des Reitvereins stand hier Spalier, hoch zu Ross auf vier Pferden. Diese mussten natürlich im weiteren Verlauf der Messe draußen bleiben.
Im Inneren des Gotteshauses begrüßten die Geistlichen Michael Linnenbrink und Heike Stijohann die gut 200 Besucher der Messe. Sie leiteten den Gottesdienst, zu dessen besonderer Ehre der Kirchenraum geschmückt worden war. Im Bereich des Altars etwa waren Tannenzweige zu sehen, wie auch ein Geweih.
An den besonderen Hintergrund der Hubertusmesse erinnerte dann unter anderem Lutz Bünte-Pancherz, der von der Legende des heiligen Hubertus berichtete. Diese mahne uns noch heute daran, "Ehrfurcht vor der Schöpfung und dem Leben zu haben", sagte er. Hubertus selbst, so berichtet es die alte Geschichte, habe lange Jahre das verkörpert, was dem Klischee eines jagenden Aristokraten wohl entsprechen dürfte. Ohne Rücksicht und mit den Augen nur auf das eigene Vergnügen gerichtet, erlegte dieser unzählige Tiere, bis er zur Besinnung kam. Wie der biblische Saulus schließlich zum Paulus wurde, so erfuhr auch Hubertus einen kompletten Sinneswandel.
"Diese Geschichte hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren", sagte anschließend Pastorin Heike Stijohann. "In einer Zeit, in der Tiere zu Verbrauchsgütern degradiert werden und nur noch bloßes Objekt sind, werden wir besonders gefordert." In einer Welt, in der Tiere zu Biomasse würden, würden auch Menschen zum bloßen Humankapital. Deshalb sei es wichtig, wieder zur Ehrfurcht vor der Schöpfung zu kommen, "denn - das wusste bereits Goethe - in der Ehrfurcht zeigt sich die Humanität des Menschen", so Stijohann weiter.
Auch musikalisch war die Messe vom weidmännischen Geist geprägt. Die Parforcehornbläser aus Sandebeck spielten kirchliche Musik. Mit ihren Klängen in "Es" waren "Kyrie", "Sanctus" wie auch der Hubertusmarsch unter Leitung von Hans-Joachim Segger zu hören.