Kalletal. Seit Ende November ist der „Kleine Kalle" auf den Straßen der Gemeinde unterwegs. Der Bus ist mit 20 Sitz- und Stehplätzen ausgestattet. Derzeit ist er dabei, sich die ersten Sporen zu verdienen und macht seiner Typvariante „Sprinter" alle Ehre. Im Stundentakt eilt das rotweiße Gefährt durchs westliche Kalletal.
Mit der neuen Buslinie wurde auch die Streckenführung des Bürgerbusses geändert. Zukünftig teilen sich beide Anbieter das Gebiet auf. Während die Nord-Süd-Verbindung zwischen Lemgo und Rinteln über die Linie 730/733 unverändert bleibt, wurden die Nebenstrecken neu geregelt. Die Jacobi-Linie des Bürgerbusvereins hat jetzt den östlichen Teil Kalletals sowie Talle-Osterhagen übernommen, und der „Kleine Kalle" versorgt den Westteil. Beide Touren werden im Stundentakt gefahren. Start- und Zielort ist jeweils die Hohenhauser Ortsmitte.
Konzessionär der neuen Linie ist die Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr „go.on". Als eine ihrer Gesellschafter stellt die Firma Felix-Reisen die Fahrer auf der neuen Strecke. Seinen Kinderschuhen (oder besser -reifen) ist der „Kleine Kalle" noch nicht entwachsen, da besonders die Anfangszeit schwierig ist: „Das Projekt ist sehr schnell umgesetzt worden, so dass der Start der neuen Buslinie nicht sofort alle Einwohner erreicht hat", sagt Stefan Böke, Geschäftsführer von Felix-Reisen.
Verlief die Nutzung des Sprinterbusses in den ersten Tagen noch recht schleppend, so stiegen in der Folge zunehmend mehr Menschen zu: „Nun nach knapp einem Monat haben sich die Fahrgastzahlen bereits verdoppelt", sagt Böke zuversichtlich.
Etwa 13 zusätzliche Fahrten werden fortan angeboten, und auch Fahrten aus den Ortsteilen nach Hohenhausen sind nun möglich. Besonders für ältere Menschen sei der „kleine Kalle" eine Bereicherung, so Friedhelm Potthoff, Vorsitzender des Kalletaler Seniorenbeirats. „Gut ist, dass der Bus schon morgens fährt, so kann die Linie für Arztbesuche genutzt werden. Auch die Anbindung der Weserdörfer ist wichtig."
Dies können zwei junge Fahrgäste aus Erder nur bestätigen. „Wir fahren jetzt zweimal wöchentlich damit", sagt Victoria Trieb. „Früher mussten wir aufwendig in Langenholzhausen umsteigen", ergänzt ihre Freundin Carolin Henke.
Auch Bürgermeister Mario Hecker zeigt sich sehr erfreut über die positive Entwicklung: „Eine gesteigerte Mobilität bedeutet auch mehr Lebensqualität auf dem Land. Bleibt zu hoffen, dass das Angebot von den Kalletalern ausreichend genutzt wird."
Vielleicht wird dann aus dem „Kleinen" bald schon der „Große Kalle".