Darum gilt am „Elend“ in Kalletal jetzt Tempo 30 bei Nässe

Kalletal-Bavenhausen. Neue Schilder hängen seit Kurzem an den beiden Kurven im Bereich Elend der B 238 zwischen Bavenhausen und Hohenhausen. Bei Nässe gilt dort nun eine Maximalgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Aber warum? Der zuständige Straßenbaulastträger Straßen NRW spricht von einer Zwischenlösung.

&bdquo;In der Vergangenheit waren in den Kurvenbereichen mehrfach Fahrzeuge von der Fahrbahn abgekommen, teilweise bei regennasser Fahrbahn“, schildert Maximiliane Plöger, Sprecherin von Straßen NRW. Der Landesbetrieb habe daher auf Empfehlung der Unfallkommission, zu der auch die Polizei und der Kreis Lippe gehören, die Griffigkeit in dem Bereich gemessen. Es habe sich gezeigt, dass die erforderlichen Werte teilweise nicht erreicht wurden.

Neue Fahrbahndecke Um das Problem zu lösen, soll die Querneigung der Straße verändert und die Fahrbahndecke saniert werden. &bdquo;Da diese Maßnahmen wegen der erforderlichen Planungsleistungen und der Dauer der Ausschreibung Vorlauf benötigen, hat die Unfallkommission als kurzfristige Maßnahme eine Beschilderung mit 30 Stundenkilometern bei Nässe beschlossen“, erklärt Plöger.

Erst im vergangenen Sommer hatte Straßen NRW sogenannte Anpralldämpfer in den Kurven installiert, die Zweiradfahrer beim Sturz schützen und die Sichtbarkeit der Kurve erhöhen sollen. Damals hieß es auf Nachfrage noch, dass eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit nicht vorgesehen sei. Nun die Wende aufgrund der Messergebnisse.

Mehrere Unfälle Aber was sagen die Zahlen? Laut der neusten Verkehrszählung von 2021 fahren täglich rund 5086 Fahrzeuge auf der B 238 bei Bavenhausen, davon 372 Lkws und 106 Krafträder. Der Bereich Elend war laut Polizei in den Jahren 2014, 2020, 2021 und 2022 eine Unfallhäufungslinie. Das bedeutet, dass dort ähnlich gelagerte Unfälle mit Getöteten, schwer Verletzten oder hohen Sachschäden vermehrt aufgetreten sind.

In den vergangenen zwölf Monaten seien der Polizei fünf Unfälle gemeldet worden, an denen dreimal Pkws beteiligt waren, einmal ein Lkw und einmal ein Motorrad. Bei zwei der Autounfälle habe es jeweils eine leicht verletzte Person gegeben. In einem Fall sei möglicherweise nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache gewesen. Der Motorradfahrer sei schwer verletzt worden. Bei dem Unfall im August vergangenen Jahres habe Nässe eine Rolle gespielt. Und Polizeisprecherin Dr. Laura Merks weiß auch: &bdquo;Es werden uns nicht immer alle Unfälle gemeldet - besonders, wenn es sich um Alleinunfälle handelt.“

Im Juni hat die Polizei darüber hinaus Geschwindigkeitskontrollen am Elend durchgeführt. Dabei seien elf Motorradfahrer erwischt worden, die die erlaubte Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern überschritten. Der Höchstwert an diesem Tag betrug 88 Stundenkilometer. Die Polizei weist daher nachdrücklich darauf hin, dass überhöhte Geschwindigkeit eine der Hauptursachen für schwere Unfälle ist und besonders für Kradfahrer ein Risiko darstellt. &bdquo;Es gibt einen guten Grund für die Geschwindigkeitsbegrenzung an dieser Stelle“, sagt Merks abschließend.

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