Dörentrup. Das Schild „Achtung Ölspur“ zeugt noch von dem jüngsten Unfall, der sich hier auf der Lemgoer Straße (B66) am 27. Oktober ereignet hat. Die Polizei geht davon aus, dass nicht angepasste Geschwindigkeit in Kombination mit der nassen Fahrbahn der Grund dafür war, dass ein 21-jähriger Autofahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte und in der Rechtskurve in den Gegenverkehr geriet. Doch wie kann das sein? Immerhin gilt dort genau deswegen seit einiger Zeit eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde bei Nässe. Laut Yannick Thelaner, Pressesprecher der Polizei Lippe, wurde diese Beschilderung im Oktober vergangenen Jahres, also vor etwas mehr als einem Jahr, nach einem Beschluss der Unfallkommission angebracht. Tempo 30 gilt dort nun bei Nässe auf einer Länge von rund 300 Metern. Zu dieser Kommission gehören neben der Polizei Lippe, auch Straßen NRW als Straßenbaulastträger und die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Lippe. „Hintergrund für die Entscheidung war die Einstufung des Kurvenbereichs als Unfallhäufungsstelle“, teilt Yannick Thelaner mit. Solch eine Unfallhäufung liegt vor, wenn ein bestimmter Wert gleich gelagerter Unfälle mit Getöteten, Verletzten oder schwerem Sachschaden in einem bestimmten Zeitraum überschritten wird. Sechs Unfälle mit Verletzten in fünf Jahren In den vergangenen fünf Jahren gab es laut Polizei Lippe in dem Kurvenbereich auf der Lemgoer Straße in Dörentrup insgesamt sechs Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt wurden. Der letzte ereignete sich wie berichtet am Montag, 27. Oktober, bei Nässe. Dabei stießen ein Kleinwagen und ein Transporter zusammen. Drei Personen wurden dabei leicht verletzt. Davor ist der Polizei im Dezember 2023 ein Unfall in diesem Bereich gemeldet worden, bei denen Personen zu Schaden kamen. Schwerstverletzte seien aber nicht zu verzeichnen gewesen. Die überwiegende Unfallursache war laut Thelaner „eine nicht an die Witterung angepasste Geschwindigkeit“ - sprich bei nasser Fahrbahn. An den Unfällen seien insgesamt ein Kleinkraftrad, vier Autos und ein Lastkraftwagen mit Anhänger beteiligt gewesen. Weitere Vorfälle Im LZ-Archiv findet sich darüber hinaus ein Unfall aus Dezember vergangenen Jahres, bei dem es aber keine Verletzten gegeben hatte. Der 26-jährige Fahrer eines Opel Astra hatte in der beschriebenen Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Der Wagen schleuderte gegen den Fahrbahnrand und kippte aufgrund der Wucht des Aufpralls auf die Seite. Darüber hinaus berichten mehrere LZ-Leser über weitere Unfälle an der Stelle, die aber offenbar nicht der Polizei oder Feuerwehr gemeldet wurden oder bei denen es keine Verletzten gegeben hat. Vor der aktuellen Beschilderung hatte die Unfallkommission im Frühjahr 2023 bereits ein Schild mit dem Hinweis auf Schleuder- oder Rutschgefahr aufgestellt, heißt es von Straßen NRW. Auf der B66 im Bereich der Lemgoer Straße sind laut der aktuellen Statistik aus dem Jahr 2021 täglich 7247 Autos und 432 Lastkraftwagen unterwegs.