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Kalletaler zweifeln am "Pakt für den Sport"

Deutliche Worte des Gemeindesportverbandes an die Adresse von Politik und Verwaltung

Von Karl-Heinz Krull

Kalletaler zweifeln am "Pakt für den Sport" - © Kalletal
Kalletaler zweifeln am "Pakt für den Sport" (© Kalletal)

Kalletal-Tevenhausen. Der Kalletaler "Pakt für den Sport" funktioniert nicht mehr, ist der Gemeindesportverband (GSV) überzeugt. In erster Linie geht es um die Sportpauschale.

"Die Tagesordnung hat eine gewisse Dramaturgie", hatte Bürgermeister Andreas Karger in seinem Grußwort zu Beginn der Versammlung im "Tevenhauser Krug" am Mittwochabend, 13. April, festgestellt. Der dramaturgische Höhepunkt fand sich, als es um die Verwendung der Gelder aus der Sportpauschale ging - und der ließ alle anderen Berichte in den Hintergrund treten.

Es ging ums Geld, um nicht eingehaltene Versprechen und um verlorenes Vertrauen. Eine Diskussion, die ganz am Ende in zwei Beschlüssen endete. Der GSV wird vier Vertreter der Vereine und einen des Vorstandes in eine "Arbeitsgruppe Sport" schicken, die außerdem mit vier Vertretern aus Politik und Verwaltung plus Bürgermeister besetzt ist und "den Kalletaler Sport zukunftsfähig machen soll". Im zweiten Beschluss erklären sich die Sportvereine nicht damit einverstanden, wie die Verwaltung die angesparten Mittel aus der Sportpauschale einsetzt - und forderten den GSV auf, die Rechtmäßigkeit des Vorgehens zu überprüfen.

Uwe Küster, Ralf Jekel und Karl-Heinz Brink (von links) vom Vorstand des Gemeindesportverbandes.
Uwe Küster, Ralf Jekel und Karl-Heinz Brink (von links) vom Vorstand des Gemeindesportverbandes. (© Foto: Krull)

Bis es allerdings nach mehr als zwei Stunden Diskussion so weit war, ging es mehr oder weniger emotional ins Detail. Bürgermeister Karger beleuchtete die Haushaltssituation und ging auch auf die in den Jahren 2004 bis 2010 angesparten Sportpauschale-Mittel von rund 224.000 Euro ein. Die habe der Kämmerer mit Zustimmung der Kommunalpolitiker komplett für Finanzierung und Abschreibung der rund 1,75 Millionen Euro teuren Sporthalle in Langenholzhausen verplant, in die, neben dem Schulzentrum, ein Großteil der Mittel aus dem Konjunkturpaket II geflossen sind. "Wir haben kein Geld mehr zu verteilen. Sie können beschließen, dass sie dieser Verwendung nicht zustimmen, aber ich mache Ihnen wenig Hoffnung, dass ich dafür eine Mehrheit in der Politik bekomme", stellte Karger fest.

Das sei ein klarer Verstoß gegen den "Pakt für den Sport", in dem gemeinsame Beschlüsse über die Verwendung der Sportpauschale vorgeschrieben seien, meinte Uwe Küster vom GSV. "Wir haben keinen verlässlichen Partner, wir zweifeln an dem Pakt, das haben wir nicht als gute Zusammenarbeit empfunden", sagte er. Es stehe nirgendwo, dass man die Sportpauschale zur Gegenfinanzierung von Abschreibungen einsetzen dürfe, warf Frank Schlüter von der SG Kalldorf ein. Und er fügte hinzu: "Absprachen werden von Politik und Verwaltung nicht eingehalten."

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