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Landräte kämpfen um Wahlbeteiligung

In den Kreisen Herford und Lippe ringen fünf Kandidaten um das Amt des Verwaltungschefs

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Bürger stehen vor der Stimmabgabe an. - © picture alliance / dpa
Bürger stehen vor der Stimmabgabe an. (© picture alliance / dpa)

Herford/Detmold. Fünf Männer konkurrieren in den Kreisen Herford und Lippe um das Amt des Landrats. Trotz politischer Sommerpause läuft der Kampf für die Wahl am 13. September auf Hochtouren, denn die Kandidaten kämpfen nicht nur für sich selbst und ihre Parteien. Auch die Wahlbeteiligung und das Image des Landrats sind von ihrem Wahlkampf abhängig.

In acht Wochen werden in NRW Bürgermeister und Landräte gewählt. Allerdings nicht in allen Kommunen. In OWL wird in 28 von 70 Kommunen ein Bürgermeister gewählt, aber nur in zwei von sechs Kreisen ein Landrat. Das führt dazu, dass im Kreis Herford die Wähler lediglich in drei der neun Kommunen einen Bürgermeister und einen Landrat wählen.

Im Kreis Lippe ist das in 9 der 16 Kommunen möglich. Nach Angaben des NRW-Innenministeriums ist die Wahlkonstellation in der Größenordnung in der Geschichte des Landes einmalig. In 11 von 30 Kreisen wird ein Landrat gewählt. "In Einzelfällen kam es schon zu reinen Landratswahlen, aber nie in so großer Zahl wie in diesem Jahr", erklärt eine Sprecherin.

Starke Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung

Diese Entwicklung werde nach Angaben des Kommunalwahlforschers Norbert Kersting von der Universität Münster starke Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung haben. "Insbesondere in Kommunen mit reiner Landratswahl ist mit einem weiteren Rückgang der Wahlbeteiligung zu rechnen." Der Wahlanreiz steige, wenn mehrere Wahlen an einem Tag stattfinden, so Kersting.

Um einen größeren Wahlanreiz zu schaffen und um Kosten zu sparen, hat der NRW-Landtag beschlossen, dass Bürgermeister und Räte ab 2020 wieder gemeinsam für fünf Jahre gewählt werden. Dafür war eine Gesetzesänderung nötig, womit die Amtszeit der Räte einmalig von fünf auf sechs Jahre verlängert und die Amtszeit der Bürgermeister von sechs auf fünf Jahre verkürzt wurde.

In OWL sorgt diese Entscheidung für ein geteiltes Echo. "Bei einer Wahlbeteiligung von weniger als 50 Prozent müssen wir uns die Frage stellen, welche Legitimation gewählte Politiker überhaupt noch haben. Deshalb müssen dringend mehr Wahlanreize geschaffen werden", sagt Werner Loke, der als Kandidat der Grünen in Lippe zum dritten Mal ins Rennen geht.

Bernd Stute befürchtet sinkende Wahlbeteiligung

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