Kreis Lippe. Ein Dankeschön für alle Pflegeeltern, die einem fremden Kind ein liebevolles Aufwachsen ermöglichen, gab es im Umweltzentrum Heerser Mühle. Der Pflegekinderdienst der Jugendämter hatte zum Sommerfest geladen.
In ganz Lippe gebe es 370 Pflegefamilien, unterstrich Angelika Borgstedt, Leiterin des Bad Salzufler Jugendamtes und zugleich Ausrichterin des diesjährigen Sommerfestes. „Das ist zum einen eine sehr traurige Zahl und doch gibt sie Anlass zur Freude“, sagte sie und bedankte sich bei den Pflegeeltern für das große Engagement, an der Zukunft in Not geratener Kinder aktiv mitzuwirken. Liebe und Geborgenheit sei das größte Glück, das Eltern ihren Kindern geben könnten.
Zugleich laste auf allen Eltern eine große Verantwortung – erst recht, wenn es nicht die eigenen Kinder seien. „Was sie diesen Kindern geben, können wir mit keinem Geld der Welt bezahlen“, sagte Borgstedt in einer emotionalen Rede. Ihre Kollegin Sabine Müller-Janzen freute sich besonders über die große Beteiligung ehemaliger Pflegekinder, die als Helfer fungierten.
Und dann wurde es abenteuerlich, denn das Organisationsteam vom Salzufler Jugendamt um Müller-Janzen, Marga Diek und Anna Kurlanda hatte die Mitarbeiter des Umweltzentrums Heerser Mühle mit themenbezogenen Führungen beauftragt. Auf den Spuren der Indianer konnte Indianerschmuck gebastelt werden. Die jüngeren Pflegekinder widmeten sich im Sandkasten nach Herzenslust der Schatzsuche und buddelten nach kleinen Edelsteinen.
Andere halfen im Zauberwald dem verwirrten Zauberer Rumburak, seinen verschrumpften Waldstaat zu finden. Dabei mussten die Zauberlehrlinge verschiedene Prüfungen bestehen, bei denen Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit auf eine harte Probe gestellt wurden.
Die „Ritter ohne Furcht und Tadel“ zog es mit Andreas Berens vom Umweltzentrum zu einer Exkursion in die stillgelegte Batze, wo es mittlerweile vor Flusskrebsen wimmelt. Das ehemalige Freibad an der B 239, direkt gegenüber dem Umweltzentrum wurde 1997 stillgelegt. Seit acht Jahren werden die Becken für die gezielte Nachzucht heimischer Edelkrebse genutzt. Berens erzählte auf humorvolle und doch sehr bestimmte Art, was es mit den seltenen Wasserbewohnern auf sich hat und welchen Lebensraum die Tiere benötigen. In einer Reuse hatte er mehrere Flusskrebse gesammelt, damit die Kinder und Jugendlichen sie aus nächster Nähe bestaunen konnten. Das Geschrei war groß, als Berens ein besonders großes Exemplar in die Hand nahm. Doch nach seinem sehr interessanten Vortrag gab es sogar einige Mutige, die selbst eines der Schalentiere in die Hand nehmen wollten.