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Lippische Polizei hat zwei Diensthunde in ihren Reihen

„Leon“ ist ein Freund und Helfer - Aufwendige Ausbildung macht sich bezahlt, denn „Leon“ hat schon einige Täter gestellt

Astrid Sewing

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Immer auf zack: Polizeihund Leon arbeitet ausgesprochen gerne. Der Rüde hat am Montag einen Einbrecher dingfest gemacht. Vorne fährt er trotzdem nicht mit, fürs Foto gab es eine Ausnahme. - © Bernhard Preuß
Immer auf zack: Polizeihund Leon arbeitet ausgesprochen gerne. Der Rüde hat am Montag einen Einbrecher dingfest gemacht. Vorne fährt er trotzdem nicht mit, fürs Foto gab es eine Ausnahme. (© Bernhard Preuß)

Kreis Lippe. Stur und eigenständig – diese Charaktereigenschaften fallen Ingo B. ein, wenn er seinen vierbeinigen Kollegen „Leon“ beschreibt. Der ist fünfeinhalb Jahre alt und hat am Montag einen Einbrecher dingfest gemacht.

„Leon“ hat zwei Seiten. Im Dienst kennt er keine Kompromisse. Läuft ein Täter weg oder wehrt er sich, dann beißt der Malinois zu. Deshalb ist es Ingo B., dessen Name geändert ist, weil der Polizeioberkommissar auch verdeckt ermittelt, wichtig, dass der Einsatz an Regeln gebunden ist. „Ich wäge sehr genau ab, ob es richtig ist, den Hund einzusetzen und ich warne laut und deutlich und sage, dass ich einen Hund bei mir führe.“

Denn klar sei, dass „Leon“ im Einsatz auch die Zähne einsetzt und das kann bei einem 35 Kilogramm schweren Hund für den Täter übel ausgehen. Einige haben diese Erfahrung schon gemacht. Bei dem letzten Einsatz im Kalletal hatte der Täter auf „Leon“ mit einer Eisenstange eingeprügelt, dieser hatte trotzdem nicht abgelassen. „Würde er wegrennen, dann wäre er als Diensthund nicht zu gebrauchen. Das zeichnet ihn eben aus, dass er eine gewisse Härte zeigt“, sagt B.

Aber „Leon“ kann auch ganz anders. Er hat eine Freundin, und wenn er die im Wald trifft, „dann ist Baffy, ein portugiesischer Wasserhund, die Nummer eins – und es zählt nur das Spiel“. Auch diese Freiräume müsse man den Hunden lassen. „Aber auch da ist es so, dass wir sehr auf die Tiere achten. Wir kennen sie genau, weil wir mit ihnen arbeiten“, sagt der Diensthundeführer. Den Malinois habe er im Alter von acht Wochen bei einem Züchter abgeholt. „Der Spiel- und Beutetrieb war bei ihm am größten, und das brauchen wir, denn diese Tiere lernen sehr gut.“ Der Beamte bildete ihn aus und verkaufte „Leon de la montagne unique“, wie in seinen Papieren steht, an das Land.

Dass die Malinois mittlerweile auch von vielen Privatleuten gekauft werden, sieht der Polizist eher skeptisch. „Das sind Kraftpakete, die ausgelastet werden müssen. Rassetypisch ist auch eine gewisse Härte, was bedeutet, dass man die Hunde sehr konsequent erziehen muss.“ Das dürfe nicht mit Härte verwechselt werden.

„Leon ist darauf konditioniert, dass ich nach dem Erfolg, wenn er Drogen aufgespürt oder einen Täter gestellt hat, sein Lieblingsspielzeug raushole und mit ihm zergel“, stellt B. fest. Und „Leon“ arbeite ausgesprochen gerne – auch Haus und Hof bewache der Hund sehr zuverlässig. Nur wenn es um Frauen geht, dann schaltet er um. „Baffy“, die Hundedame, aber auch die Hausherrin und ihre Tochter stehen in der Gunst ganz oben. „Da bin ich abgemeldet“, sagt sein Herrchen.

Die Ausbildung

Im Kreis Lippe gibt es zurzeit zwei Diensthundeführer. „Leon“ ist auf das Aufspüren von Drogen spezialisiert, sein vierbeiniger Kollege wird bei der Personensuche eingesetzt. In der Polizeischule in Stukenbrock werden Hunde gezüchtet, aber auch einige wenige spezielle Züchter wählen Tiere aus. Der Polizeibeamte bildet den Hund aus und nimmt ihn auch täglich mit nach Hause.

Die Tiere müssen teamfähig sein, haben aber immer auch eine Schutzhundausbildung absolviert. Hintergrund ist, dass sie auch die Schutzfunktion für den Polizeibeamten haben. „Wenn wir auf Verstärkung warten, muss ich mich darauf verlassen, dass der Hund mir hilft, die Täter in Schach zu halten“, sagt Ingo B. Er ist seit 17 Jahren im Dienst und hatte bereits einen Malinois, „Lena“, die 13 Jahre alt wurde. „Leon“ wird er ebenfalls behalten, wenn dieser im Alter von zehn Jahren in Rente geht.

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