Zumba: Ein Hauch von Rio unter einem Lemgoer Dach

Janet König

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Action und Tanz: SooMee Sikoll macht seit drei Jahren Zumba und ist mittlerweile auch selbst Trainerin. Hier lässt sie ihren Dampf im Kurs von Kollegin Stefanie Kettern ab. - © Janet König
Action und Tanz: SooMee Sikoll macht seit drei Jahren Zumba und ist mittlerweile auch selbst Trainerin. Hier lässt sie ihren Dampf im Kurs von Kollegin Stefanie Kettern ab. (© Janet König)

Lemgo. Es gibt so einige Zumba-Pioniere, die nach kurzer Trainingszeit eine wahre Obsession für die Tanz-Aerobic entwickelt haben. Grund genug, die Trendsportart mal aus der Nähe zu betrachten. Und dabei zu hoffen, dass Rhythmusgefühl nicht alles ist.

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Alle Teile der Serie finden Sie unter www.LZ.de/wirbewegenlippe

Mein tänzerischer Erfahrungshorizont beschränkt sich auf die korrekte Abfolge von Handbewegung sowie Hüftschwung zum 90er-Hit Macarena. Da es seither nicht zu komplexeren Tanzschritten gereicht hat, ist die Skepsis bei meiner Zumbapremiere umso größer.

Um die ersten tanzähnlichen Schritte nicht in einer Katastrophe münden zu lassen, geht es natürlich direkt zum Profi: Zumba-Lehrerin Stefanie Kettern tanzt seit mehr als 20 Jahren Standard, Jazz, Hip Hop und Streetdance. Eigentlich schon, seitdem sie laufen kann. Seit 2011 unterrichtet die Lizenztrainerin mit Leidenschaft Zumba in Lemgo. „Es ist das perfekte Cardiotraining. Aber am Allerwichtigsten ist der Spaß dabei“, erzählt die 31-Jährige.

Eine Altersempfehlung gibt es für Zumba nicht. Die jüngste Teilnehmerin innerhalb der Lemgoer Kurse ist neun, die älteste 65 Jahre alt. Auch zwei Männer sind dabei. Die wichtigste Info für mich aber ist: Eine Superballerina muss man nicht sein. „Am Anfang bedarf es noch etwas Konzentration bei den Choreographien, danach geht alles von ganz allein“, verspricht Kettern.

Knapp 30 eifrige Zumbabegeisterte sammeln sich im Trainingssaal direkt unterm Dach des Lemgoer Sportpunkts. Mein Versuch, unauffällig ein Versteck in der letzten Reihe aufzusuchen, scheitert allerdings kläglich. „Von vorne kannst du besser sehen“, rät Kettern. Also geht es ein wenig widerwillig in die zweite Reihe.

Mit dem Aufdrehen der Musik liegt plötzlich ein Hauch Rio in der Luft. Es sind nicht nur die lateinamerikanischen Klänge, die aus den Boxen dröhnen, auch die Stimmung unter den Teilnehmern trägt zu einer straßenfesttauglichen Atmosphäre bei.

Stefanie Kettern gibt als Trainerin Hilfestellung bei der Choreographie, so wird jedes Lied zum ganz besonderen Erlebnis. Mal sind die Bewegungen tänzerisch fließend, dann gleicht der Auftritt einen Power-Workout. Über zu wenig Körpereinsatz kann man sich nach 60 Minuten Zumba jedenfalls nicht beschweren. Und auch wenn ich während meiner ersten Stunde mehr damit beschäftigt bin, jeglichen Auffahrunfall zu vermeiden – der feurige Funke springt über.

Für jeden Typ etwas dabei

  • Zumba Toning: Hier steht Kalorienverbrennen plus Krafttraining mit speziellen Sticks im Vordergrund
  • Aqua Zumba: Für die Verbesserung des gesamten Herzkreislaufsystems. Zusätzlich wirkt sich der Wasserwiderstand körperstraffend ausZumba Gold: Die gemäßigtere Variante, mit der besonders Haltung und Koordination geschult werden sollen
  • Zumba Step: Tanz-Aerobic auf dem Stepper. Top für Gesäß- und Beinmuskulatur

Weitere Informationen gibt es unter www.zumba-lemgo.de

Ernährungstipp: Richtig regenerieren

Zumba verlangt dem Körper viel ab. Das Training verbraucht Energie, die Muskeln werden beansprucht und es kommt durch Schwitzen zum Mineralstoffverlust. Deshalb ist richtige Ernährung wichtig. Nach dem Sport eignet sich Fruchtbuttermilch oder Saftschorle. Erst rund eine Stunde nach der Belastung sollte die erste feste Mahlzeit zu sich genommen werden. Diese sollte leicht, eiweißreich und kalium-/zinkhaltig sein. Kaliumreiche Lebensmittel sind Gemüse (Tomaten und Paprika) und Obst (Banane und Aprikose). Zinkreiche Lebensmittel sind Fleisch, Fisch, Käse, Kürbiskerne und Weizenkeime.

(Silka Göhler und Steffi Rempel, Ernährungsberatinnen)

Fitnesstipp: Training für die Bauchmuskeln

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Anna Muer trainiert heute mit der intensiven Übung High Cruncher die komplette Bauchmuskulatur: Den Po auf einem stabilen Untergrund positionieren, die Beine anwinkeln und dazu den Oberkörper anheben, so dass nur der Po den Boden berührt. Als nächstes die Arme seitlich am Körper ausstrecken. In einer langsamen Bewegung Arme und Beine strecken – Arme wandern hinter den Kopf, Beine nach vorne und wieder zurück. Die Übung 15 bis 20 wiederholen.

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