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Erntesaison hat begonnen

Astrid Sewing

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Erntesaison - © Archivbild LZ
Erntesaison (© Archivbild LZ)

Kreis Lippe. Die Böden sind in einigen Teilen Lippes noch sehr nass, trotzdem beginnen die Landwirte mit der Ernte der Gerste. Und sie bitten die Verkehrsteilnehmer um Rücksicht und Verständnis.

Tobias Schafmeister koordiniert die Einsätze einiger Mähdrescher, denn das Unternehmen Agrarservice hat Kunden in Lemgo, Dörentrup, Blomberg und Kalletal. „Wir wissen bereits im Vorjahr, was angebaut wird, kennen die Hektarzahl und planen entsprechend ein, welche Maschinen wir zur Ernte vorhalten müssen", erklärt Schafmeister. Die Bedingungen auf den Feldern seien gut.

In anderen Teilen Lippes sieht es anders aus. Der Vorsitzende des Lippischen Landwirtschaftlichen Hauptvereins, Dieter Hagedorn, spricht von „schwierigen Erntebedingungen". Vielfach seien die Böden zu nass, die schweren Maschinen drohten sich festzufahren. Geerntet werden müsse trotzdem. „Die Ähren knicken ab und fallen auf den Boden, weil es einfach zu feucht ist. Deshalb können die Landwirte jetzt nicht mehr warten."

Das feuchtere Getreide müsse aufwendiger getrocknet werden, was wiederum die Kosten nach oben treibe.
Die Ernte werde jetzt zügig durchgezogen, sagt Schafmeister. „Das ist alles vom Wetter abhängig, und es gibt nur kleine Zeitfenster." Die Mähdrescher könnten nicht ernten, wenn sich Tau bilde, momentan bedeute das, dass vor 11 Uhr nicht begonnen werden könne. Andersherum sei es, wenn es am folgenden Tag gewittert. „Dann gibt es keinen Tau, und es könnte auch eine Nacht durchgearbeitet werden – das hängt aber auch noch von anderen Faktoren ab", sagt Schafmeister.

Für die Verkehrsteilnehmer bedeutet dies, dass sie immer damit rechnen müssen, dass Erntefahrzeuge unterwegs sind. Das Problem, dass Auto- oder Motorradfahrer die Größe der landwirtschaftlichen Fahrzeuge unterschätzen, kennt er schon. Mähdrescher seien in der Regel drei Meter breit und um die 18 Meter lang, weil das Schneidwerk hinten dranhänge. Zudem fahren sie zwischen 20 und 30 Stundenkilometer schnell.

„Die Fahrer werden speziell geschult und sind auch angehalten, zwischendurch rechts ranzufahren. Allerdings ist das auf schmalen Straßen nicht einfach, da gibt es weniger Möglichkeiten", sagt der Lohnunternehmer. Immer wieder komme es vor, dass die Autofahrer ungeduldig reagierten und an Stellen überholen, wo es gefährlich ist.

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