Kreis Lippe. Blätter auf der Straße, schmierige Frontscheiben und kräftiger Wind - der Herbst zeigt sich nicht immer von seiner schönen Seite und macht das Autofahren teilweise zu einer echten Herausforderung. Mit diesen Tipps des Detmolder TÜVs kommen Autofahrer sicherer durch die Jahreszeit.
1) Sturm
Stürme haben es in sich: Umgefallene Bäume, abgebrochene Äste oder eine plötzliche Windböe, die das Auto erfasst, sind im Herbst keine Seltenheit. "Man kann leicht die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren", sagt Martin Kanne, Leiter der TÜV-Station Detmold. Deshalb rät der Experte dazu, die Geschwindigkeit anzupassen und vor allem beim Überholen von Lkw oder Bussen vorsichtig zu sein. Durch den Windschatten und der anschließenden Sogwirkung könne es zum Kontrollverlust kommen.
2) Scheibenwischer pflegen
Schlieren auf der Scheibe sind nicht nur nervig, sondern können auch gefährlich werden, wenn die Sicht behindert wird. Doch nicht immer müssen gleich neue Scheibenwischer gekauft werden. Reinigt man die Wischer mit einem fusselfreien Baumwolltuch und einer Lösung aus Wasser und mildem Spülmittel und sprüht sie anschließend mit einem Silikonspray aus dem Baumarkt ein, kann man Geld sparen.
3) Benzin und Diesel vertauscht

Ja, auch das kann vorkommen. Besonders fatal: Wenn Benzin in einen Dieselmotor gefüllt wird, denn es kann erheblichen Schaden im Motor anrichten. Bei falschem Sprit im Tank sollte der Motor nicht mehr gestartet werden und der Kraftstoff sofort abgepumpt werden. Ist es dafür bereits zu spät, ist eine Systemreinigung und Prüfung in der Werkstatt ratsam. Das kann teuer werden.
4) Licht am Tag
Bei Dunkelheit, einsetzender Dämmerung und schlechten Sichtverhältnissen ist Licht Pflicht. Doch auch am Tag werden Fahrzeuge mit Licht besser gesehen. Seit Februar 2011 sind zudem Tagfahrleuchten bei neuen Automodellen Pflicht. Für Motorradfahrer gilt übrigens zu jeder Tag- und Nachtzeit: Scheinwerfer anschalten. Vor der dunklen Jahreszeit ist es ratsam, die Leuchten am Auto überprüfen und gegebenenfalls neu ausrichten zu lassen.
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Mehr Informationen gibt es unter www.tuev-nord.de.
5) Die Gelbphase einer Ampel
Es gibt längere und kürzere Gelbphasen. Diese richten sich nach der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Je schneller man fahren darf, deso länger die Gelbphase. Doch Achtung: Diese ist für ein sicheres Abbremsen gedacht und nicht, um noch einmal Gas zu geben.
6) Der Reifendruck
Ein falscher Lufdruck erhöht sowohl den Verschleiß der Reifen als auch die Unfallgefahr. Deshalb sollten Autofahrer vorsorgen und alle Reifen überprüfen - insbesondere wenn die Winterreifen eingelagert waren. Gemessen werden kann an fast jeder Tankstelle. Welcher Druck optimal ist, lässt sich in Reifendrucktabellen der Hersteller ablesen. Daten stehen unter anderem auch im Tankdeckel oder in der Betriebsanleitung. Eine Messung sollte vor einer längeren Fahrt erfolgen.
7) Die Rettungsgasse
Im Stau muss immer eine Rettungsgasse freigehalten werden, auch wenn man nichts von einem Unfall gehört hat. Ansonsten können Bußgelder von mehr als 20 Euro fällig werden. Bei zweispurigen Straßen liegt die Gasse zwischen den Spuren, bei dreispurigen Straßen zwischen der linken und der mittleren Spur und bei vierspurigen Straßen zwischen den mittleren Spuren.
8) Das Reifenprofil

Hat der Reifen eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern erreicht, muss er gewechselt werden, da die Unfallgefahr steigt und der Fahrer sowohl Bußgelder und Punkte in Flensburg als auch seinen Versicherungsschutz riskiert. Hat man daheim kein eigenen Messgerät zur Hand, tut es auch eine Ein-Euro-Münze. Bleibt der Messingrand beim Hineinstecken der Münze in die Vertiefung sichtbar, sollte gewechselt werden.
9) Bremsen
Wer über nasses Laub auf den Straßen fährt, sollte besonders vorsichtig fahren und vor allem umsichtig bremsen. Die feuchten Blätter wirken wie ein Schmierfilm auf der Fahrbahn und können nicht nur die Bremswirkung verzögern. Fahrer können auch die Kontrolle über ihr Auto verlieren und von der Fahrbahn rutschen.
10) Plötzlicher Nebel
Plötzlich auftauchende Nebelbänke gibt's im Herbst regelmäßig. Die Geschwindigkeit sollte dann reduziert und das Abblendlicht eingeschaltet werden (Achtung: Fernlicht reflektiert im Nebel). Bei Sichtweiten unter 50 Metern helfen Nebelscheinwerfer für eine bessere Sicht und die eingeschaltete Nebelschlussleuchte warnt hinten fahrende Autos. Es ist empfehlenswert, möglichst rechts zu fahren und nicht zu Überholen.
11) Bei einem Wildunfall

Blitzschnell ist es passiert und ein Reh, Fuchs oder Wildschwein taucht plötzlich vor dem Wagen auf und es kommt zu einem Unfall. Autofahrer sollten besonders in den Dämmerungszeiten morgens und abends auf Wildwechsel achten. Ist es zu einem Unfall gekommen, gilt es zunächst, die Unfallstelle abzusichern und die Polizei zu informieren. Außer wenn es sich um Kleintiere wie Igel oder Frösche handelt. Tote Tiere sollten nur mit Handschuhen an den Straßenrand gezogen werden. Ist ein Tier verletzt, sollte man sich diesem nicht nähern, sondern den für diesen Bereich zuständigen Jäger informieren. Wer ein totes oder verletztes Tier mitnimmt, macht sich übrigens der Wilderei schuldig.