Kreis Lippe. Susanne Saage weiß genau, wie es ist, Weihnachten nicht in trauter Runde unter dem heimischen Tannenbaum zu verbringen. Mit neun Monaten erkrankte ihr Sohn Moritz an Leukämie. Viele Krankenhausaufenthalte standen für den Jungen und seine Mutter damals an. Heute ist Moritz 16 Jahre alt und gesund. Aber Susanne Saage, die damals Heiligabend bei ihrem Sohn im Krankenhaus verbrachte, wurde den Gedanken nicht mehr los, kranken Kindern, die nicht zuhause Weihnachten feiern können, etwas Freude und Normalität schenken zu wollen. Die „Aktion Löwenmama" war geboren.
„Wenn Kinder ein Geschenk auspacken, dann sind sie abgelenkt und denken einen Moment lang nicht an ihre Krankheit", weiß die Altenpflegerin aus Nieheim, die ihren Namen Löwenmama erhielt, weil sie die Mutter des kleinen Kämpfers, des Löwen Moritz ist. Deshalb begann sie schon bald, gemeinsam mit ihrer Familie und fleißigen Helfern alljährlich schwerkranke Kinder zu beschenken – zunächst in der Uniklinik Göttingen, wo ihr Sohn Patient war.
Mittlerweile „beliefert" sie 22 Krankenhäuser bundesweit. Bereits im August beginnt damit die Arbeit für die Löwenmama. Wunschzettel schreiben, Geschenke organisieren, Waffelverkauf, Geschenktische aufstellen (siehe Infobox) und die Auslieferungen in die Kliniken. Auch Joel, der Sohn ihrer Freundin und Unterstützerin Sabrina Begezi, der 2014 an Leukämie erkrankte, freut sich schon auf die Geschenke.
Die Wünsche, die auf der Weihnachtsliste stehen, werden in Kooperation mit lippischen und überregionalen Geschäften in den Läden platziert. Kunden, die die Aktion unterstützen wollen, können eine Überraschung ihrer Wahl auf einem der aufgestellten Geschenktische kaufen. Zu Weihnachten werden die Spielwaren dann bei den kranken Kindern ankommen. „Mein Ziel ist es, in ganz Deutschland meine Tische aufzustellen", sagt die Altenpflegerin. Heiligabend gemeinsam mit der Familie Zuhause zu verbringen, kann sich die Löwenmama nach 15 Jahren nicht mehr vorstellen, weil ihr die Aktion so viel bedeutet. „Ich habe jeden Tag Weihnachten. Ich durfte mein Kind behalten."