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Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft Lehrer zum Streik auf

Marianne Schwarzer

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- © Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
(© Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW))

Kreis Lippe. Ihr Kampf gilt vor allem der Ungleichheit: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht für die Tarifrunde 2017 mobil. Sollten die Arbeitgeber in der Tarifrunde am Montag, 30. Januar, und Dienstag, 31. Januar, kein aus Sicht der Gewerkschaft tragfähiges Angebot machen, sind die Mitglieder für Mittwoch, 1. Februar, zum Streik aufgerufen. Das betrifft auch Schulen und Hochschulen in Lippe.

„Wir wollen ein Auseinanderdriften der Gehälter im öffentlichen Dienst verhindern, im Tarifvertrag Bund und Kommunen sind die Entgelte mittlerweile im Schnitt vier Prozent höher“, erklärt Susanne Huppke, Kreisvorsitzende der GEW Lippe. „Diese Lücke müssen wir schließen.“

Es geht unter anderem um die so genannten Erfahrungsstufen: Während beispielsweise die verbeamteten Kollegen von insgesamt sechs Erfahrungsstufen profitieren, bleibt die sechste den Angestellten versagt. „Und da geht es immerhin für Lehrer bei der Primar- und Sekundarstufe I um brutto 225 Euro im Monat“, erläutert Sabine Blanke, Kontaktperson der GEW Lippe für Tariffragen.

Der vorsorgliche Streikaufruf richtet sich an angestellte Lehrer in allen Schulformen. Allerdings werde das nicht zu massivem Unterrichtsausfall führen, sagt Sabine Blanke. „In größeren Systemen werden vielleicht drei oder vier Lehrer mitstreiken“, sagt sie. Übrigens könnten die verbeamteten Lehrer nicht gezwungen werden, den Unterricht der Streikenden zu übernehmen: „Dazu bedürfte es einer ausdrücklichen Dienstanweisung, gegen die die Lehrer sich per schriftlicher Erklärung wehren können“, erläutert sie. Sie habe schon das Gefühl, dass die Solidarität bei den Beamten unter den Lehrern groß sei.

Doch es geht auch um die wissenschaftlichen Angestellten an den Hochschulen. Die Gewerkschaft möchte das „Befristungsunwesen“ insbesondere im Bereich Wissenschaft und Hochschulen eindämmen. „Wenn an unserer Hochschule 80 bis 90 Prozent der jungen Wissenschaftler auf befristeten Verträgen eingestellt werden und sie damit langfristig keine berufliche Perspektive haben, muss etwas geschehen“, verlangt Susanne Huppke.

Wenn sich die Tarifpartner nicht vorher einigen, wird für streikende Kollegen aus Lippe eine gemeinsame Anfahrt mit dem Zug zur Kundgebung in Bielefeld organisiert. Treffpunkt: 8.30 Uhr vor dem Bahnhof Lage. Weitere Informationen erteilt Sabine Blanke: s.blanke@gew-lip.de

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