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Zeitumstellung birgt Gefahren im Straßenverkehr

Thomas Reineke

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In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr umgestellt. - © Pixabay
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr umgestellt. (© Pixabay)

Kreis Lippe. In der Nacht zum 26. März werden in diesem Jahr die Uhren auf Sommerzeit umgestellt, um 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr. Das wirkt sich nicht nur auf den Körper aus, sondern auch auf das Risiko der Wildunfälle. Darauf weist die Untere Jagdbehörde des Kreises hin.

Grund hierfür sei, dass in den nächsten Wochen der morgendliche Berufsverkehr und die Dämmerung zeitlich zusammenfallen. Oder anders gesagt: Der Wildwechsel findet dann zu den verkehrsstarken Zeiten statt. Außerdem seien nach dem Winter die Notreserven der Tiere aufgebraucht, frisches Grün und Streusalzreste würden vor allem Rehe an die Straßenränder locken, heißt es weiter.

Information
Für Autofahrer warten im Frühling und Sommer noch ganz andere Gefahren auf den Straßen. Welche das sind und wie gefährlich Heuschnupfen am Steuer ist, erfahren Sie hier.

Hinzu kämen Revierkämpfe, bei denen junge Rehböcke vertrieben werden. Verkehrsteilnehmer sollten daher in den nächsten Wochen vor allem in den Morgen- und Abendstunden besondere Vorsicht walten lassen. Gerade auf Landstraßen, an Feldern und in Waldgebieten sei es ratsam, mit reduzierter Geschwindigkeit zu fahren, schreibt die Jagdbehörde.

Kreuzt ein Tier Ihren Weg, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Sehen Sie zwei reflektierende Punkte (die Augen der Tiere), sofort abbremsen
  • Sobald Tiere auftauchen, sofort das Fernlicht ausschalten, um diese nicht zu blenden (sonst bleiben die Tiere einfach stehen)
  • Lautes Hupen vertreibt Wild von der Straße
  • Bedenken Sie, dass Tiere in Herden unterwegs sind und eventuell noch mehr Wild über die Straße läuft
  • Bei einer Kollision: Lenkrad gut festhalten, geradeaus fahren, mit voller Kraft bremsen
  • Ein Unfall muss unverzüglich der Polizei gemeldet werden, auch wenn das Tier geflüchtet ist


Kuriose Pannen bei der Zeitumstellung

(dpa). Auch wenn die technische Zeitumstellung der Uhren in der Regel unkompliziert verläuft, hat der Mensch hin und wieder seine Probleme damit. Eine Stunde vor oder eine zurück? Da kann man schonmal eine Telefonkonferenz mit der Bundeskanzlerin verschlafen.

- © Nadine Uphoff/Canva/Pixabay
Zeitumstellung (© Nadine Uphoff/Canva/Pixabay)

HORST SEEHOFER: Der bayerische Ministerpräsident verschläft im April 2014 eine Telefonkonferenz mit der Bundeskanzlerin, weil er seinen Wecker wegen der Sommerzeit nicht eine Stunde vorgedreht hat. Erst als sein Telefon nicht aufhört zu klingeln, so der CSU-Chef, sei ihm schlagartig klar geworden: Die Zeitumstellung! Die Telefonschalte beginnt so erst mit einigen Minuten Verzögerung um 8.07 Uhr.

WECKDIENST: Ausgerechnet die Telekom verschläft im März 2001 die Umstellung auf die Sommerzeit. "Etliche Menschen sind zu der alten Zeit geweckt worden", sagt eine Mitarbeiterin des Erinnerungs-Service. Der Grund für die Verspätung seien Computerprobleme gewesen.

FINANZAMT: Im niedersächsischen Bad Gandersheim stehen im November 2011 knapp zwei Dutzend Mitarbeiter vor den verschlossenen Türen des Finanzamts. Der Eingang lässt sich einfach nicht öffnen. Den verantwortlichen Computer hat offensichtlich die Umstellung auf Winterzeit durcheinandergebracht. Statt um 6 Uhr kommen die Angestellten erst um 8 Uhr an ihre Arbeitsplätze, nämlich als der erste Kollege mit einem richtigen Schlüssel eintrifft.

BLITZER: Autofahrer in Freiburg bekommen im November 2010 einen Schrecken. In einigen Straßen gelten gewöhnlich nur von 22 Uhr bis 6 Uhr 30 km/h statt der sonst erlaubten 50 km/h. Doch weil die Blitzer nicht pünktlich von Sommerzeit auf Normalzeit eingetaktet wurden, fotografieren die Messgeräte am Abend nach der Zeitumstellung fälschlicherweise schon ab 21 Uhr, wie die "Badische Zeitung" damals berichtet. Knöllchen gibt es in dieser verflixten Stunde allerdings nicht - zumindest nicht für diejenigen, die weniger als Tempo 50 gefahren sind.

ONLINE-AUKTION: Pech haben einige eBay-Anbieter im Oktober 2004. Auktionen, die am Tag nach der Zeitumstellung zwischen 10 und 11 Uhr hätten enden sollen, sind bereits eine Stunde vorher vorbei. Bieter der letzten Stunde kommen daher nicht mehr zum Zug - gerade dann, wenn erfahrungsgemäß die Preise stark steigen. Ein Wermutstropfen: Den betroffenen Verkäufern will Ebay die Gebühren erlassen.

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