Kreis Lippe. Ein gutes halbes Jahr war die Stelle vakant, jetzt hat das Gemeindepsychiatrische Zentrum (gpz) einen neuen Chefarzt: Am 1. April hat Dr. Mitja Bodatsch die Leitung übernommen und ist damit in die Fußstapfen von Dr. Achmad Bransi getreten.
Die Suche war schwierig, wie Dr. Axel Lehmann als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung berichtet: „Der Ärztemarkt ist leer gefegt." Unter sieben Bewerbern machte der 37-jährige Mediziner das Rennen. „Wir sind sehr froh, dass wir einen so jungen Leiter gefunden haben, der obendrein auch noch so viel Expertise und Kompetenz mitbringt."
Auf medizinische Kompetenz, auf die Fähigkeit zu führen, aber auch auf Empathiefähigkeit sei es angekommen, und diese Anforderungen erfülle der Neue aufs Beste, betont auch Karl-Eitel John, Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe und kaufmännischer Geschäftsführer des gpz. Dr. Bodatsch hat bis vor kurzem eine psychiatrische Tagesklinik und Ambulanz in Oberhausen geleitet, nachdem er zuvor am Universitätsklinikum Köln gearbeitet hat. Sein Spezialgebiet ist die Schizophrenie.
Warum hat er das Fachgebiet Psychiatrie gewählt? – Das ist dem gebürtigen Kölner bereits im Medizinstudium klar geworden: „Eigentlich wollte ich Chirurg werden, aber irgendwie habe ich dann schnell gemerkt, dass ich besser zuhören als schneiden kann."
Ein erstes Praktikum in der Psychiatrie brachte Gewissheit: „Mir war klar, das ist genau das Richtige für mich." Aber was genau fasziniert den Mediziner an der Psychiatrie? – „Das Seelenleben ist das, was uns Menschen zentral ausmacht", sagt Dr. Bodatsch. „Wenn die Seele erkrankt, dann steht etwas auf dem Spiel, was uns allen ganz nah ist. Und es ist Aufgabe der Psychiatrie, Hilfe zu leisten, damit Menschen ihr Leben leben können."
Besonders auf die Früherkennung kommt es ihm an, zumal er sich damit in seinem bisherigen Berufsleben besonders auseinandergesetzt hat. Was reizt ihn denn, sich von der Ruhr nach Lippe zu bewegen? „Ich finde das Profil des gpz ausgesprochen spannend", sagt er, und auch die Region als solche habe ihn gelockt.
Gerade im ländlichen Raum und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sei es eine Herausforderung, die Menschen angemessen zu versorgen. Hier setze er vor allem auf die Vernetzung. „Ich hoffe, dass es noch besser gelingt, nicht nur die Fachärzte, sondern auch die Allgemeinmediziner gut mit einzubinden." Es komme darauf an, dass die Helferkette in einem möglichst frühen Stadium aktiviert werden könne. Da komme es mitunter auf eine noch bessere Vernetzung der Akteure an: „Die sozialen Dienste im Kreis Lippe sind hervorragend ausgebaut."
Man muss rechtzeitig die Weichen stellen
Er ist Psychiater mit Leib und Seele: Gerade mal 37 Jahre jung, hat es Dr. Mitja Bodatsch aus dem Ruhrgebiet nach Lippe gezogen. Der neue Leiter des Gemeindepsychiatrischen Zentrums (gpz) ist Spezialist für Schizophrenie, hat aber nicht nur am Kölner Universitätsklinikum wissenschaftlich dazu geforscht, sondern kennt auch den Klinikalltag.
Bevor er sich für das Land des Hermann entschieden hat - sehr zur Freude von Dr. Axel Lehmann als Vorsitzendem der Gesellschafterversammlung und Karl-Eitel John als kaufmännischer Vorstand des gpz, leitete er eine psychiatrische Tagesklinik mit Ambulanz in Oberhausen.
Das Gemeindepsychiatrische Zentrum
Das GPZ ist für rund 220.000 Einwohner zuständig. Im vollstationären Bereich können bis zu 82 Menschen untergebracht werden. Überdies stehen an drei Standorten insgesamt 65 Tagesklinikplätze zur Verfügung: 25 in Detmold und jeweils 20 in Lage und Horn-Bad Meinberg. Ambulant versorgt das gpz etwa 700 bis 800 Patienten im Quartal.