Kreis Lippe. Für viele gilt Küssen als die schönste Nebensache der Welt. Und mehr als die Hälfte der Deutschen können es besonders gut, das ist zumindest das Ergebnis einer neuen, repräsentativen Studie des SINUS-Instituts und der YouGov. Zum Internationalen Tag des Kusses sind einige Zahlen zusammen gekommen. Wie alt sind die Deutschen überhaupt durchschnittlich beim ersten "richtigen" Kuss? Wie lange dauert der "perfekte" Kuss? Darf man schon beim ersten Date küssen?

51 Prozent der Deutschen halten sich für gute Küsser
Mehr als die Hälfte der Online-Befragten (Alter 18+) halten sich generell für gute Küsser. 19 Prozent sind richtig selbstbewusst und meinen von sich, sogar sehr gut zu küssen. Die größte Gruppe (41 Prozent) hält sich für durchschnittlich gute Küsser. Lediglich 7 Prozent zweifeln die eigenen Kuss-Qualitäten an.
Die Deutschen beginnen früh mit dem Küssen
Die Meisten hatten es eilig mit ihrem ersten „richtigen" Kuss: 40 Prozent waren 14 Jahre oder jünger, nur 15 Prozent waren 18 Jahre oder älter. Fragt man, wie viele Menschen sie in ihrem Leben schon „richtig" geküsst haben, sagen 64%, dass sie fünf oder mehr Menschen geküsst haben. 5% hingegen haben in ihrem Leben nur eine einzige Person „richtig" geküsst.
Auf die Kuss-Länge kommt es an
Für 58 Prozent dauert ein „richtiger" Kuss mindestens 11 Sekunden. Die Deutschen beweisen Sinn für Romantik und Ausdauer, denn 28 Prozent sagen, dass ein Kuss gar nicht lange genug dauern kann. Hiervon sind die Frauen (33 Prozent) etwas überzeugter als die Männer (23 Prozent).
Küssen in der Öffentlichkeit – kein Problem für die meisten Deutschen
Wie steht Deutschland dazu, selbst vor anderen öffentlich „richtig" geküsst zu werden? Fast der Hälfte (43 Prozent) ist das nicht unangenehm. Knapp ein Viertel (24 Prozent) hat dazu keine Meinung und einem Drittel (33 Prozent) ist es durchaus unangenehm - Frauen (38 Prozent) etwas häufiger als Männern (29 Prozent).
Und wenn sich andere in der Öffentlichkeit „richtig" küssen? 47 Prozent haben kein Problem damit, 28 Prozent empfinden dies aber als unangenehm, 25 Prozent sind unentschlossen. Besonders junge Deutsche (18 bis 24 Jahre) finden öffentliches Knutschen ihrer Mitmenschen unangenehm, Ältere (55 Jahre und älter) sehen dies hingegen deutlich entspannter. In dieser Altersgruppe finden es 39 Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer ok.
Die Deutschen sind ein "Bussi"-Volk
Ein Küsschen - etwa „Küsschen links, Küssen rechts" oder Küsschen auf den Mund zur Begrüßung oder zum Abschied - verteilen fast alle Männer (87 Prozent) und Frauen (93 Prozent). Beide Geschlechter geben bevorzugt dem Partner bzw. der Partnerin ein Küsschen (71 Prozent). Bei anderen Personen sind die Männer jedoch deutlich zurückhaltender: So geben 52 Prozent der Frauen Freunden ein Küsschen, aber nur 32 Prozent der Männer. Die eigenen Kinder busseln Frauen ebenfalls häufiger als Männer (49 Prozent Frauen, 30 Prozent Männer). Auch Haustiere werden von Frauen mehr geherzt als von Männern. 18 Prozent der Frauen haben ein Küsschen für ihr Haustier übrig, bei den Männern sind es nur 4 Prozent.
Wie viele Bussis zur Begrüßung sind normal?
Ein kleiner Praxis-Tipp für die nächste Begrüßung oder Verabschiedung: 49 Prozent der Deutschen geben nur ein Küsschen, 32 Prozent geben zwei. Beim nächsten Besuch in Österreich sollte man sich eher auf zwei Küsschen einstellen, denn dort geben 53 Prozent der Bevölkerung zwei Küsschen und 31 Prozent nur ein Küsschen. Das hat eine repräsentative Umfrage von INTEGRAL herausgefunden. Aus gesundheitlicher Sicht sollte man sich statt eines Handschlags übrigens eher mit einem Küsschen begrüßen oder verabschieden, denn laut wissenschaftlicher Studien werden beim Händedruck mehr Viren und Bakterien übertragen. Immerhin 82 Prozent der Deutschen wissen um diese Gefahr.
Auch digitale Küsse sind beliebt
Auch digitale Küsse sind für Deutsche ein wichtiges Thema: 52 Prozent verwenden Kuss-Smileys in digitalen Nachrichten wie SMS, E-Mails oder WhatsApp mindestens wöchentlich. 24 Prozent tun dies sogar mindestens täglich - Frauen (30 Prozent) dabei häufiger als Männer (19 Prozent). Bei dieser Frage wird der altersbedingte „Digitale Graben" bestätigt: Die Jüngeren (18 bis 24 Jahre) sind die aktiveren Versender von digitalen Küssen, denn 36 Prozent verschicken mindestens täglich einen Kuss-Smiley, bei den über 55-Jährigen sind es nur 16 Prozent.
Auch die Lipper haben Spaß beim Küssen. Wie viel, seht ihr im Video:
Fun Facts rund ums Küssen
- Rund zwei Drittel aller Küsser legen ihren Kopf nach rechts. Ob "Links-Küsser" damit Probleme haben, ist unbekannt.
- Im US-Bundestaat Michigan ist es verboten, seine Frau an einem
Sonntag zu küssen. In Frankreich sind Küsse auf Bahnübergängen verboten. - Ein neuer Trend unter japanischen Teenagern ist das so genannte
Augapfel-Lecken ("Eyeball Licking"). Dabei lecken sich die Jugendlichen
mit der Zunge über das offene Auge. - Je nach Kussart betätigen wir 38 bis 60 Muskeln beim Küssen. Pro Minute verbrauchen wir dadurch sieben Kalorien. Außerdem wird die Durchblutung angeregt, das sorgt für eine schönere Haut.
- Einen Kuss vom Mafia-Boss möchte man nicht haben: der küsst nämlich nur totgeweihten Verrätern auf die Stirn - bekannt wurde diese Geste durch den Filmklassiker "Der Pate".
- Beim Zungenspiel werden die Hormone Adrenalin und Dopamin ausgeschüttet. Die lindern Schmerzen. Gleichzeitig wird das Stresshormon Kortisol gesenkt.
- Der längste Kuss dauerte laut dem Guinness Buch der Rekorde 58 Stunden, 35 Minuten und 58 Sekunden. Dann mal los.