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Blaualgen in lippischen Seen: Kreis gibt Entwarnung

Marianne Schwarzer und Seda Hagemann

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Im Schieder-See bilden sich derzeit gefährliche Blaulagen im Wasser. - © Wolfgang Rose
Im Schieder-See bilden sich derzeit gefährliche Blaulagen im Wasser. (© Wolfgang Rose)

Kreis Lippe. Die Lipper können ganz beruhigt ihre Hunde ins kühle Nass lassen. Nachdem der Kreis Lippe die die Bevölkerung vergangene Woche noch ausdrücklich vor einem möglichen Blaualgen-Befall in lippischen Seen und Teichen gewarnt hat, gibt er nun endgültig Entwarnung.

Bürger hatten sich über die Eintrübung des Wasser beklagt. Zu der kommt es beispielsweise, wenn sich bei warmen Temperaturen Blaualgen vermehren. Der Kreis hatte vorsorglich gewarnt, ins Wasser zu steigen oder die Hunde baden zu lassen.

Allerdings ist nicht jede Art gefährlich für Mensch und Tier: Nur einige Blaualgen rufen unter Umständen Übelkeit oder Hautreizungen hervor. Doch um die handelte es sich im Schieder-See offensichtlich nicht: Nach einer Probenentnahme am Donnerstag hat sich herausgestellt, dass keine größere Gefahr besteht. Das teilte die Pressestelle des Kreises am Freitagnachmittag auf Anfrage der LZ mit.

„Es handelt sich um eine ungefährliche Art von Blaualgen. Bei der Besichtigung wurden keine Gefahren festgestellt." Im übrigen sei der Befall auch nicht mehr so stark wie vor einigen Tagen.

Wo bilden sich Blaualgen?

Die Algenform bildet sich vor allem in nährstoffreichen Gewässern wie etwa dem Schieder-See, wenn das Wetter über einen längeren Zeitraum warm ist. Das könne laut Kreis-Gesundheitsamt aber auch in allen anderen lippischen Gewässern der Fall sein.

Allerdings: Nur manche dieser Blaualgenarten scheiden gesundheitsschädigende Stoffwechselprodukte aus, die Allergien und gesundheitlichen Probleme verursachen können.

Nachdrücklich weist der Kreis Lippe zudem auf das Badeverbot am Schieder-See hin.

Welche Risiken bestehen für Menschen und Tiere?

Die Haut wird gereizt, auch Übelkeit oder Erbrechen sind mögliche Folgen. Gefährlich wird es, wenn jemand große Mengen von Wasser mit Blaualgen verschluckt. Toxine der Cyanobakterien können Teile der Lunge lähmen, so dass der Betroffene ersticken kann. Menschen und Tiere sollten sich von dem befallenen Gewässer fernhalten.

Woran erkennt man Blaualgen?

  • Das Wasser hat eine blau-grüne Trübung
  • eine Sichttiefe von weniger als einem Meter
  • Schlierenbildung auf der Wasseroberfläche
  • Algenfundstellen am Ufer
  • An welchen Uferbereichen sich Blaualgen konzentrieren, hängt im Wesentlichen von der Windrichtung ab
  • Das Algenaufkommen kann sich innerhalb von kürzester Zeit verändern
  • Seen mit Blaualgen-Befall riechen meist unangenehm nach Ammoniak - vergleichbar mit faulen Eiern oder Gülle. Die Ursache sind Cyanobakterien, die aus dem Stickstoff in der Luft Ammoniak bilden.

Offizielle Badeseen werden regelmäßig durch das Gesundheitsamt kontrolliert und im Zweifelsfall gesperrt oder mit Warnschildern gekennzeichnet. An anderen Seen und Teichen sollten Bürger stets achtsam sein.

Nachfolgend der Leserbrief von Wolfgang Rose aus Blomberg vom 6. Juli, der schon Mitte Juni auf einen Blaualgen-Befall im Schieder-See hingewiesen hatte.

"Heute am 6.07.2017 war ich mit meinem Schwager ab 17 Uhr am Schieder-See angeln. Gegen 21 Uhr kam ein Boot auf uns zu, und forderte uns auf, das Angeln bitte sofort einzustellen, da evtuell Blaualgen im Schieder-See seien.
Ich habe gefragt, wo man die Blaualgen denn sehen könne, denn bei uns, an unserem Angelplatz, gegenüber der Moses-Hütte war nichts zu erkennen.

Die beiden freundlichen Herren verwiesen uns in den Bereich Schiffsanleger und Strand der Badeanstalt. Man würde das Wasser heute noch prüfen. Ich habe es mir angesehen und festgestellt, genauso, wie ich es am 18.06.2017, morgens gegen 5.45 Uhr aufgenommen habe, nur in weitaus größerer Menge.

Fand ich großartig, wie der Kreis jetzt, schnell und informativ reagiert hatte. Mir tut es schrecklich leid, für die Anlieger des Sees, die Gastronomie und die Menschen, die den See, wie ich, gerne nutzen möchten.

Bereits Mitte Juni hatte es eine Probenentnahme am Schieder-See gegeben, die LZ-Volontär Niklas Böhmer gefilmt hatte.

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