Mord in Miami 1987: Gebürtiger Lemgoer landet in der Todeszelle

Lemgo/Miami. Es ist der 25. Oktober 1987. D. Riechmann ist mit seiner Freundin K. auf den Straßen von Miami Beach unterwegs. Der Abend endet für die 33-Jährige tödlich.

Ein unbekannter Fußgänger habe seine Freundin erschossen, behauptete der gebürtige Lemgoer ein Jahr später vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, Zuhälter seiner Freundin, mit der er im Oktober 1987 von Hamburg nach Florida zog, zu sein und diese an dem besagten Abend erschossen zu haben, um eine hohe Versicherungssumme zu kassieren. "Riechmann ist in Deutschland bereits wegen einer Reihe von Delikten vorbestraft", heißt es in dem LZ-Bericht von 1988.

Das Gericht spricht den damals 44-Jährigen am Mord an K. für schuldig. Fünf Jahre später der Schock: Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten bestätigt die Todesstrafe gegen den gebürtigen Lemgoer auf dem elektrischen Stuhl.

Viele Menschenrechtsorganisation, wie etwa Amnesty International, setzten sich damals für Riechmann ein. Der Fall des gebürtigen Lemgoers bewegte ganz Deutschland.

2006 forderten seine Anwälte ein neues Verfahren - ein Hofnungsschimmer für den 44-Jährigen. 13 Jahre verbrachte er bis zu diesem Zeitpunkt in einer kleinen Zelle im Todestrakt eines Gefängnisses in Florida und bangte jeden Tag um sein Leben.

Vier Jahre später die große Erleichterung: Nach jahrelangem juristischen Tauziehen wurde das Urteil der Todesstrafe in lebenslange Haft umgewandelt. Das ursprüngliche Ziel, eine Aufhebung des Schuldspruchs, wurde damit zwar nicht erreicht, aber der gebürtige Lemgoer muss seitdem im Todestrakt nicht mehr um sein Leben fürchten.

In einem letzten dpa-Bericht von 2010 heißt es, man will weiter für ein neues Verfahren kämpfen. "Wir geben nicht auf", sagte sein Anwalt Richard Klugh.

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