Kreis Lippe. Die Staatsanwaltschaft Detmold hatte in diesem Jahr – entgegen dem Bundestrend – mehr zu tun. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Ralf Vetter lag die Zahl der Fälle in den ersten zehn Monaten schon fast auf dem Niveau des ganzen Jahres 2017.
Rund 16.000 Fälle habe die Staatsanwaltschaft schon bis Oktober erreicht, erklärt der Behördensprecher. Am Ende des Jahres werde man wahrscheinlich bei etwa 18.000 landen. Vor allem im Bereich der Sexualdelikte seien vielen Anzeigen eingegangen und zuletzt habe ein einzelner Führerscheinbetrugsfall für etwa 2300 Anzeigen gesorgt.
Aber auch ohne diesen „Ausreißerfall" seien die Zahlen insgesamt gestiegen. „Vor allem im Bereich Sexualdelikte, Jugendschutzsachen sowie häusliche Gewalt haben wir mehr Fälle", erklärt Vetter. Dies liege daran, dass sich die Menschen – im Vergleich zu früher – nun öfter trauten, Sexualdelikte anzuzeigen, vermutetet Vetter. Er erwarte eine Steigerung von rund 20 Prozent. Um alle Fälle aus diesem Bereich auch zeitnah zu bearbeiten, werde das zuständige Dezernat ab Januar kommenden Jahres um eine Person aufgestockt.
Auf Anfrage konnte die Kreispolizeibehörde die Steigerung in dem Bereich Sexualdelikte nicht bestätigen. „Wir können wirklich nichts dazu sagen. Aber es gibt keine Gründe, die Zahlen der Detmolder Staatsanwaltschaft anzuzweifeln", sagt Polizeisprecher Uwe Bauer. Absolute Zahlen zu einzelnen Bereichen könne er derzeit gar nicht nennen, da das Jahr schließlich noch laufe. Die gesamte Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2018 werde Anfang 2019 veröffentlicht.