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Bestenehrung der Handwerksmeister

Anja Ebner

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Ausgezeichneter Nachwuchs aus Lippe und Paderborn: (von links) Christian Lötfering, Vorstandsvorsitzender Handwerksjunioren,  Kreishandwerksmeister Mickel Biere, Daniel Müller, Julia Bautsch, Leonard Scholl, Felix Teepe, Tristan Potthast, Achim Werner, Jessica Kleff, Leonie Cordfulland, Corinna Klaaßen, Sofie Lange und Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkschaft. - © Anja Ebner
Ausgezeichneter Nachwuchs aus Lippe und Paderborn: (von links) Christian Lötfering, Vorstandsvorsitzender Handwerksjunioren,  Kreishandwerksmeister Mickel Biere, Daniel Müller, Julia Bautsch, Leonard Scholl, Felix Teepe, Tristan Potthast, Achim Werner, Jessica Kleff, Leonie Cordfulland, Corinna Klaaßen, Sofie Lange und Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkschaft. (© Anja Ebner)

Paderborn/Kreis Lippe. Zehn Gesellen sind mit ihrem Abschluss Kammer- und Landessieger geworden. Bei einer Feier anlässlich des Balls der Handwerks sind sie am Samstag ausgezeichnet worden. Gastgeber der Bestenehrung war die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe.

„Sie sind unser wertvollstes Gut für unseren so notwendigen Berufsnachwuchs, und Sie sind vielfach die Handwerksunternehmer von morgen", lobte Kreishandwerksmeister Mickel Biere.

Um das duale Ausbildungssystem werde Deutschland in der Welt beneidet. Dieses System zu kopieren, scheitere oft an zwei Dingen: „Berufsausbildung ist anderen Orts vielfach rein staatlich organisiert, und es gelingt nicht, die Wirtschaft mit eigenen Anstrengungen und eigenverantwortlich wirklich in die Berufsausbildung einzubeziehen, ja sogar zu verpflichten. Der zweite Grund liegt darin, dass wir in Deutschland eine Wirtschaftskultur haben, die auf Selbstverantwortung, Eigenorganisation und vor allem auf ehrenamtliche Arbeit der Unternehmer, aber auch der Gesellen im Ehrenamt beruht." Die Unternehmer im Handwerk würden mit diesem Engagement eine unmittelbare Verantwortung für ihre eigene Wirtschaftsorganisation wahrnehmen.

Seit vielen Jahren stelle man bewusst die Ehrung des handwerklichen Nachwuchses in den Mittelpunkt des Abends, betonte Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Dass das Handwerk nicht mehr automatisch „Goldenen Boden" besitze, stellte Gödde in einer Statistik der zu erwartenden Betriebsaufgaben in den nächsten Jahren dar. Für die heimische Region bedeute dies, dass „in Ostwestfalen-Lippe von insgesamt 21.000 Betrieben rund 5000 Unternehmen in den nächsten fünf Jahren aufhören oder an neue Inhaber übergeben werden müssen."

Allein für diese Zukunftsperspektive müsste es mehr Meister geben. „Die Novelle der Handwerksordnung aus dem Jahr 2004, mit der Abschaffung des Meisters in einer ganzen Reihe von Handwerken, war ein massiver politischer Fehler. Mit Gründungsboom gegen Arbeitslosigkeit – diese Rechnung ging nie auf", stellt Gödde fest. Zudem sollten Meisterschüler und Studierende gleich behandelt werden, „nicht nur beim BAföG, sondern auch bei sonstigen Förderkonditionen. Der Staat darf hier nicht nur einseitig die akademische Ausbildung in Vollkasko-Mentalität finanzieren", forderte Gödde weiter.

Neue Meister

Alexander Ekkert (Elektrotechnik, Kalletal), Artur Schick (Fahrzeuglackierer), Valerie Richwin (Feinwerkmechaniker), Erwin Thiessen (Kraftfahrzeugtechniker) Aylin Tölle (Metallbauer, alle Detmold), Lea Reibke (Friseurin, Bad Salzuflen), Heinrich Wiens (Lage), Maik Rubart (Horn-Bad Meinberg, beide Kraftfahrzeugtechniker).

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