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Missbrauchsskandal Lügde: Ermittler finden neue Beweismittel

Janet König

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Spurensuche: Immer wieder sind die Spezialisten zur Beweisaufnahme auf den Campingplatz zurückgekehrt. - © picture alliance/dpa
Spurensuche: Immer wieder sind die Spezialisten zur Beweisaufnahme auf den Campingplatz zurückgekehrt. (© picture alliance/dpa)

Lügde/Steinheim. Die Ermittlungskommission „Eichwald" hat am Montag und Dienstag neue Beweismittel in den festen Wohnanschriften von Andreas V. in Lügde-Elbrinxen und Mario S. in Steinheim sichergestellt. Daneben ist ein weiterer Wohnwagen auf dem Campingplatz durchsucht worden, den Andreas V. benutzt haben soll. Auch hier sind die Ermittler fündig geworden.

Detaillierte Angaben zu den gefundenen Beweismitteln könnten nicht gemacht werden, da diese – soweit relevant – Gegenstand der gerichtlichen Beweisaufnahme sind. Außerdem glichen die Ermittler die Örtlichkeiten mit den Ergebnissen der IT-Auswertung ab, heißt es.

Die Bielefelder Polizei bestätigte ebenfalls Informationen dieser Zeitung, wonach es einen Einbruchsversuch in den Keller von Mario S. gegeben haben soll. Dieser soll zwischen Montag, 30. Januar, und Sonntag, 3. Februar, stattgefunden haben. Bislang sei laut Polizei kein Zusammenhang zu den Ermittlungen „Eichwald" erkennbar. Der Kellerraum liege jedoch im Fokus. Da sich die Tür durch den Einbruchsversuch bisher nicht öffnen ließ, seien die Ermittler noch nicht im Raum gewesen. Das wollen sie am Mittwoch nachholen, so Sprecherin Sonja Rehmert.

Nach massiven Versäumnissen bei der Ermittlungsarbeit der zunächst zuständigen Kreispolizei hatte sich der Fall immer mehr zu einem Polizeiskandal ausgeweitet. Nach und nach waren Pannen bekannt geworden. So verschwanden 155 Datenträger aus einem nicht gesicherten Raum bei der Polizei Lippe.

Seit 2008 waren den bisherigen Erkenntnissen zufolge auf dem Campingplatz an der Landesgrenze zu Niedersachsen mindestens 31 Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren in mehr als 1000 Fällen Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Zudem gibt es Hinweise, dass es schon vor 2008 Taten gab. Drei Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft.

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