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Magensäureblocker mit Ranitidin zurückgerufen

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Betroffene Chargen des Medikamentes wurden in lippischen Apotheken aus den Lagern genommen. - © Julian Stratenschulte/dpa
Betroffene Chargen des Medikamentes wurden in lippischen Apotheken aus den Lagern genommen. (© Julian Stratenschulte/dpa)

Kreis Lippe. In der Europäischen Union werden einige Medikamente mit dem Wirkstoff Ranitidin zurückgerufen. Im Rahmen einer vorsorglichen Untersuchung seien in ranitidinhaltigen Arzneimitteln geringe Spuren des Stoffes N-Nitrosodimethylamin (NDMA) nachgewiesen worden, der von der Internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO und der EU als wahrscheinlich krebserregend eingestuft werde, teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit Sitz in Bonn mit.

Auch Apotheken in Lippe sind von dem Rückruf betroffen. „Wir können die Patienten aber beruhigen", wird Christian Schmidt, Apotheker in Detmold in einer Pressemitteilung zitiert. „Es stehen andere Wirkstoffe zur Verfügung, die genauso effektiv sind und die Magensäureproduktion hemmen. Die Umstellung der Patienten läuft problemlos", sagt der Vorsitzende der Bezirksgruppe Lippe im Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL).

Der Rückruf betrifft Medikamente mit Wirkstoff des Herstellers Saraca Laboratories Limited. Laut BfArM liegen aber Indizien vor, dass auch weitere Wirkstoffhersteller von der Verunreinigung betroffen sein könnten. „Wir Apotheker im Kreis Lippe haben sofort auf die Meldung reagiert und die betroffenen Chargen aus unseren Lagern genommen", versichert Christian Schmidt. Patienten, die Ranitidin eingenommen haben könnten unbesorgt sein. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) habe bereits darauf hingewiesen, dass kein akutes Patientenrisiko bestehe, heißt es in der Pressemitteilung.

Laut Wissenschaftlichem Institut der AOK (WIdO) wurden Arzneimittel mit dem Wirkstoff Ranitidin im vergangenen Jahr 748 000 Mal in Deutschland verordnet. „Patienten, die durch die Nachricht verunsichert sind, können sich gern mit ihren Fragen an uns wenden", bietet Christian Schmidt stellvertretend für den Apothekenverband Westfalen-Lippe an.

Mit Material der dpa

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