Bielefeld. Die Eisenbahngewerkschaft EVG hat ihre Mitglieder am Montag zu Streiks aufgerufen. Die Auswirkungen waren auch in Ostwestfalen-Lippe spürbar.
„Leider hat uns die Geschäftsleitung bis zur Stunde kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Das hat zur Folge, dass wir unseren berechtigten Forderungen nun - wie angekündigt - mit einem entschlossenen Arbeitskampf Nachdruck verleihen werden", teilte Cosima Ingenschay, die Bundesgeschäftsführerin der EVG, mit.Wie lange die Streiks dauern sollen, wollte die Gewerkschaft am Montag aus taktischen Gründen nicht sagen. Nur so viel: "Solange es kein verhandlungsfähiges Angebot gibt, werden wir die Streiks in den nächsten Tagen fortsetzen", sagte EVG-Sprecher Uwe Reitz.
Große Mehrheit stimmte für Streiks
Nach Angaben der Eurobahn kam es am Montagmorgen zu Verspätungen und Ausfällen unter anderem zwischen Münster und Bielefeld sowie zwischen Paderborn und Hamm.
Die LZ erreichen am Morgen Informationen, dass dieser Streik nun auch in Lippe angekommen sei. Auf der Eurobahn-Website heißt es: "Aufgrund von Streikmaßnahmen der Eisenbahn-Gewerkschaft EVG kommt es aktuell zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr der eurobahn. Bitte informieren Sie sich unmittelbar vor Reiseantritt über Ihre aktuelle Reiseverbindung."Diese Verbindungen in und um Lippe sind betroffen
RB73 Lemgo-Lüttfeld - Bielefeld: Hier soll es bis 8.45 Uhr zu vermindertem Platzangebot kommen. Grund sei eine Störung, heißt es auf der Euorbahn-Website.
RB82 Altenbeken - Bielefeld: Auch hier sei laut Eurobahn eine Störung der Grund für vermindertes Platzangebot. Das gelte bis 10.11 Uhr.
RB 67/71 Rahden - Bielefeld - Münster: Auf dieser Strecke streikt die Gewerkschaft bis voraussichtlich 9.45 Uhr.
Bei der Urabstimmung der EVG unter den Beschäftigten des Eurobahn-Betreibers Keolis hatte sich vor etwa einer Woche eine große Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder für einen unbefristeten Arbeitskampf ausgesprochen. „Die Zustimmung für einen Erzwingungsstreik liegt bei 94 Prozent", sagte Ingenschay damals.
Eurobahn ist zweitgrößter Anbieter in NRW
Eine Sprecherin der Eurobahn bezeichnete die Forderungen der Gewerkschaft etwa im Bereich der Freizeitregelungen als überzogen.Die EVG fordert für die Beschäftigten unter anderem 7,5 Prozent mehr Lohn sowie die Erhöhung der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersvorsorge.Die Eurobahn ist nach der Deutschen Bahn der zweitgrößte Anbieter im Regionalverkehr auf der Schiene in Nordrhein-Westfalen. Sie betreibt insgesamt 15 Regionalexpress- und Regionalbahnlinien.