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45.000 Euro durch manipulierte Scheine erbeutet: Polizei nimmt zwei Männer fest

Janet König

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- © Symbolbild: Pixabay
Zigarettenautomat (© Symbolbild: Pixabay)

Kreis Lippe. Die Kriminalpolizei in Lippe hat nach mehreren Monaten Ermittlungsarbeit zwei Männer festgenommen, die mit manipulierten Geldscheinen Diebstähle aus Zigarettenautomaten verübt haben sollen. Die beiden Männer waren in der vergangen Woche auf frischer Tat in Minden ertappt worden. Das teilen Polizei und Detmolder Staatsanwaltschaft am Dienstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um einen 41-jährigen Löhner sowie einen 54-jährigen Mann aus Bielefeld. Beide sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft den mutmaßlichen Dieben 134 Taten vor. Insgesamt stünden sogar 588 ähnliche Taten im Raum. Die Beute beläuft sich in Form von Bargeld und Zigaretten auf einen Gesamtwert von 45.000 Euro.

Im Herbst zeigte eine Aufstellerfirma von Zigarettenautomaten mehrere Diebstähle aus Automaten an, für die die Täter Geldscheine manipuliert hatten. Die Diebe konnten die Scheine durch die Manipulation wieder aus dem Automaten ziehen und strichen so nicht nur Zigarettenschachteln als Beute ein, sondern auch das Wechselgeld auf den verwendeten Schein. Sie wiederholten das Prozedere mehrfach an einem Automaten, bevor sie zu einem weiteren weiterzogen. In einer Nacht begingen sie somit bis zu 13 Taten, schreibt die Polizei.

"EK Schein" ermittelt unter Hochdruck

Erste Ermittlungen ließen die Beamten auf eine Tätergruppe schließen, die sich überregional auf ein bestimmtes Vorgehen spezialisiert hatte. Daher richtete die Kriminalpolizei der Kreispolizeibehörde Lippe im November  mit personeller Unterstützung aus Bielefeld die vierköpfige Ermittlungskommission "EK Schein" ein.

Die EK stellte fest, dass die Täter hundertfach über mehrere Monate hinweg in den Abendstunden Zigarettenautomaten von drei verschiedenen Aufstellerfirmen, vorwiegend in OWL, aber auch in Niedersachsen und Hessen angingen. Bei der Klärung der Taten unterstützte die Aufstellerfirma, die hauptsächlich geschädigt wurde, die Ermittlungskommission umfassend. Akribische Ermittlungsarbeit mit verdeckten Maßnahmen führte die "EK Schein" Ende 2019 schließlich zu zwei tatverdächtigen Männern aus Bielefeld und Löhne.

Beide Männer seien von der Polizei observiert worden, wodurch sich der Tatverdacht schließlich erhärtete. Die Ermittler konnten das Duo schließlich mit Unetrstützung der Bielfelder Spezialkräfte auf frischer Tat in Minden festnehmen. Bei der Durchsuchung der Wohnräume des 41-jährigen Löhners und des 54-jährigen Bielefelders, ihrer Fahrzeuge und eines in Bünde angemieteten Lagers fand die Kripo umfangreiches Beweismaterial. Unter anderem wurde eine fünfstellige Bargeldsumme und eine niedrige vierstellige Anzahl Zigarettenschachteln sichergestellt.

Die Ermittlungen, auch bezüglich weiterer Tatverdächtiger, dauern an. Bislang schweigen die Männer nach Angaben der Polizei zu den Vorwürfen.

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