Bielefeld. Der für die Nacht auf Montag angekündigte Sturm „Sabine" wird stärker als gedacht. Besonders Nordrhein-Westfalen könnte laut Deutschem Wetterdienst von Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 140 Kilometer pro Stunde betroffen sein. Der Höhepunkt wird etwa gegen Mitternacht erwartet, hieß es.
Das Schulministerium hat Schulen und Schulträger deshalb darauf hingewiesen, am Montag den Unterricht ausfallen lassen zu können. „Oberste Priorität hat die Sicherheit und Unversehrtheit aller Schülerinnen und Schüler", sagte Staatssekretär Mathias Richter (FDP) laut Mitteilung. Das Ministerium betonte, dass Eltern am Montagmorgen entscheiden dürften, ihre Kinder nicht zur Schule zu schicken, „sollten sie den Schulweg für unzumutbar und nicht sicher erachten".
Mehrere kommunale Schulen in Delbrück (Kreis Paderborn) haben bereits entschieden, am Montag geschlossen zu bleiben. Außerdem bleiben demnach alle kommunalen Schulen in Löhne zu. Zwei Bielefelder Grundschulen – Eichendorfschule und Grundschulverbund Wellensiek-Hoberge-Uerentrup – teilen auf ihren Homepages mit, dass die Eltern entscheiden sollen, ob der Schulweg ihrer Kinder sicher ist. „Lassen Sie Ihre Kinder am Montag lieber zu Hause", sagt dagegen Herfords Beigeordnete für Bildung, Integration, Jugend und Soziales, Birgit Froese-Kindermann. Auch Kitas im Stadtgebiet seien davon betroffen. Sollten dennoch Kinder zur Schule kommen, muss laut Schulministerium für deren Betreuung gesorgt werden.
Grünanlagen meiden
Auch Städte und Gemeinden in OWL bereiten sich auf den Sturm vor. So mahnten am Freitag die Städte Paderborn und Bielefeld die Bevölkerung Wälder, Grünanlagen und Friedhöfe zu meiden. Außerdem rät der Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld dazu, den Botanischen Garten und den Tierpark Olderdissen nicht zu betreten.
Die Hochschulleitung der Universität Paderborn hat beschlossen, alle Prüfungen mit Beginn vor 12 Uhr ausfallen zu lassen. „Studierende werden darauf hingewiesen, dass es in ihrer eigenen Verantwortung liegt, zu Veranstaltungen zu erscheinen oder nicht", heißt es in einer Mitteilung. Auch Beschäftigte können selbst wählen, ob sie zu Hause bleiben. Im Laufe des Tages soll dann bekannt gegeben werden, ob die Universität ihren normalen Betrieb am Montag wieder aufnimmt.
Feuerwehren und Leitstellen in Ostwestfalen-Lippe stehen ab Sonntag mehr Kollegen zur Verfügung – etwa in Minden, Herford, dem Kreis Lippe und der Stadt Bielefeld. Für alle gilt: Sie erhalten während des Sturms laufend aktualisierte Meldungen und stehen in engem Kontakt mit anderen Schnittstellen der Städte und Kreise.
Der ADAC rät dazu, bei einem schweren Sturm ab Windstärke zehn überhaupt kein Auto oder Motorrad mehr zu fahren. Durch starken Wind geraten Fahrzeuge leicht aus der Bahn, vor allem solche mit höheren Aufbauten wie etwa Wohnmobile und Lastwagen.
Am Flughafen Paderborn/ Lippstadt wurden die Vorfeldflächen nochmals geprüft, so Pressesprecher Stefan Hensel. Der Airport sei auf eine erhöhte Zahl an Fluggästen durch Verzögerungen oder umgeleitete Flüge vorbereitet.
Beeinträchtigungen bei der Bahn
Auch die Deutsche Bahn beobachtet die bevorstehende Unwetterlage sehr genau. Es wird empfohlen, für Sonntag, Montag oder Dienstag geplante Reisen zu verschieben.
Im Regional- und Fernverkehr werde ab Sonntagabend mit erheblichen Beeinträchtigungen insbesondere im Norden und Westen Deutschlands gerechnet, teilte die Bahn mit.
Tickets könnten kostenfrei storniert oder noch eine Woche später verwendet werden, teilte die Bahn mit.