Das sagt Lippes CDU zum Rücktritt von Kramp-Karrenbauer

Kreis Lippe. Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) will als CDU-Vorsitzende zurücktreten und auf eine Kanzlerkandidatur verzichten. Das kommt für ihre lippischen Parteifreunde überraschend. Doch die heimischen Christdemokraten begrüßen den Schritt.

Kerstin Vieregge, Bundestagsabgeordnete: &bdquo;Ich war überrascht vom Rücktritt, doch nun müssen die offenen Personalfragen zügig geklärt werden." Die CDU dürfe sich nicht bis zum Sommer mit sich selbst beschäftigen. Annegret Kramp-Karrenbauer sei es nach ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden nicht gelungen, die verschiedenen Meinungen in der CDU zu integrieren. &bdquo;Sie hat auch taktische Fehler nach der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen gemacht. Natürlich war sie geschwächt, als sie ihre Forderungen nach Neuwahlen nicht durchsetzen konnte", so Vieregge. Sie plädiere für eine Delegiertenversammlung, die über den Parteivorsitz entscheide. Es gebe viele gute Kandidaten für die -Nachfolge, darunter Ralph Brinkhaus aus OWL.

Lars Brakhage, CDU-Chef Lippe: AKK sei nicht mehr Teil der Lösung, sondern des Problems geworden. &bdquo;Daher ist der Schritt konsequent und zeigt, dass sie nicht an ihrem Stuhl klebt", sagt Brakhage. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel könne ruhig bis 2021 bleiben. &bdquo;Wir brauchen jetzt schnell jemanden, der die Partei vereint, Verantwortung übernimmt und keine Denkverbote ausspricht." Von einer Doppelspitze halte er nichts und könne sich neben Friedrich Merz und Gesundheitsminister Jens Spahn auch Carsten Linnemann, den Vorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, sowie den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet als CDU-Bundesvorsitzenden sehr gut vorstellen. Er glaube nicht, dass die Diskussionen auf Bundesebene die Kommunalwahlen beeinflussen könnten. Jens Gnisa, Landratskandidat: Der Verzicht von AKK auf Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz sei konsequent. &bdquo;Ich glaube, ihr Rückzug zeigt, dass auch ein neuer und respektvoller Umgang in der Politik Einzug halten muss." Er wünsche sich einen Kandidaten, der politische Erfahrung habe, ein Brückenbauer sei und für eine respektvollen Umgang einstehe.

Andreas Kasper, Fraktionsvorsitzender im Kreistag Lippe: &bdquo;Ich wünsche mir, dass die Mitglieder über die neue Parteispitze entscheiden. Die CDU muss künftig mit einer Stimme sprechen." Wichtig sei jetzt, dass die Hängepartie nicht allzu lange dauere. &bdquo;Es ist wichtig, dass sich auch die Konservativen und Wirtschaftsliberalen mit dem neuen Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten identifizieren können", betont Kasper. Seine Favoriten seien Friedrich Merz, Armin Laschet, Jens Spahn oder Markus Söder. Alle seien Top-Kandidaten.

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