"I love DCKS!" - Darum lohnt es sich, die neue Kebekus-Show zu sehen

"Ich schwöre, dass ich über alles, was Carolin Kebekus sagt, lachen werde." Im vergangenen Jahr hatte die Comedian ihre Fans beim Auftritt in der Phoenix-Contact-Arena einen klaren Eid ablegen lassen . An jenem Abend haben das die Lipper auch sehr ernst genommen. Nun gibt es wieder Anlass zum Lachen: Carolin Kebekus ist zurück - allerdings auf der Mattscheibe. Im Abendprogramm präsentiert sie seit Kurzem "Die Carolin-Kebekus-Show", oder kurz: "DCKS".

In dem 45-Minuten-Format ist allerdings nicht mit andauernden Lachsalven zu rechnen. Kebekus schlüpft hier von der gewohnten Rolle der Comedian in die Funktion eines Late-Night-Talk-Show-Hosts. Und ganz in klassisch amerikanischer Tradition beginnt sie ihre Sendungen mit einem Monolog - der durchaus einiges an Humor, scharfen Spitzen und Satire zu bieten hat.

Einspieler werden zum Hit Es folgen mehr oder wenige lustige Einspieler. In der ersten Sendung, die Mitte Mai ausgestrahlt wurde, hat Kebekus etwa diverse Künstler in einem Songprojekt vereint. Gesungen wird über die unkreativen Schaffensphasen während der Coronakrise. Einen echten Hit landete sie aber mit einem Video, das zusammen mit Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim entstanden ist und die öffentliche Wahrnehmung von Virologen und Wissenschaftlern aufs Korn nimmt. Eine geschickte Reaktion auf den Disput zwischen Charité-Virlogen Christian Drosten und "Bild"-Chef Julian Reichelt.

Was in einer Late-Night-Show nicht fehlen darF? Ein Gast. In Folge 1 teilt sich Tanzjurorin Motsi Mabuse mit Kebekus die Couchgarnitur, in der vergangenen Woche war Popsänger Mark Forster. Die Unterhaltungen sind aber alles andere als flach. Kebekus macht einen guten Job als Moderatorin, auch wenn sie in der Rolle noch nicht ganz sicher scheint. Mit Mabuse diskutiert sie über das "Blackfacing" und gesteht auch ein, das selbst als Comedian vor einigen Jahren nicht so ernst genommen zu haben. Mit Forster geht es um Heimat und Identität.

Einer besonderen Herausforderung muss sich Kebekus zusätzlich stellen: Die Sendung werden zur Zeit ohne Publikum aufgezeichnet. Dabei gilt als Applaus als die Währung für Unterhaltungsshows. Dennoch zieht sie ihre Pointen auf dem Punkt durch und bringt mit Scharfzüngigkeit und der Gelassenheit, die auch ihren Comedy-Shows anhaftet, ein tolles Unterhaltungsformat in die öffentlich-rechtliche Mediathek.

Reingucken lohnt. Die nächste Folge läuft am Donnerstag, 4. Juni, um 22.45 Uhr im linearen Fernsehprogramm der ARD. Bereits ab 20.15 Uhr gibt es die Folge - wie auch die beiden bereits erschienenen - in der Mediathek.

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