Herzwochen: Lippische Ärzte klären über Herzschwäche auf

Kreis Lippe. Rund 50 Lipper haben das Angebot des Klinikums und der Hausärzte angenommen, bei der Telefonsprechstunde ihre Fragen zum Thema Herzschwäche im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung loszuwerden. &bdquo;Die Stunde war stark frequentiert", resümiert das Klinikum zufrieden. Prof. Dr. Stephan Gielen, Dr. Roja Soutodeh vom Klinikum Lippe und Hausarzt Dr. Christian Körner haben für die LZ die häufigsten Fragen und Antworten zusammengefasst. Luftnot und Brustschmerz bei Belastung &bdquo;Ich komme kaum noch den Berg hinauf mit dem Hund! Schon nach 50 Metern muss ich stehenbleiben, weil ich kaum Luft bekomme und es die Brust zuschnürt. Nach ein paar Minuten wird es wieder besser und ich kann weiterlaufen." Die Antwort: &bdquo;Luftnot und Angina pectoris (Brustenge) sind ernste Symptome einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels infolge von Engestellen (Stenosen) der Herzkranzgefäße. Wenn bei Belastung, Stress oder auch nachts solche Beschwerden auftreten, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Vorhofflimmern und nächtliches Wasserlassen &bdquo;Jede Nacht muss ich bis zu dreimal zur Toilette gehen. Meine Frau beschwert sich schon, dass ich sie immer wecke. Und mein Herz schlägt ganz unregelmäßig." Die Antwort: Vorhofflimmern äußert sich meist als unregelmäßiger Herzschlag. Die Pumpleistung verringert sich um 20 bis 30 Prozent, bei schnellem Vorhofflimmern oft noch mehr. Dadurch kann Vorhofflimmern eine Herzschwäche verursachen und zu einer Wassereinlagerung in den Beinen beitragen. Nachts wird das Wasser über die Nieren ausgeschieden und führt zum vermehrten Toilettengang. Vorhofflimmern ist nicht nur als Ursache der Herzschwäche wichtig, sondern auch als Ursache für Schlaganfälle: Durch die fehlende Vorhofaktion bewegt sich das Blut weniger, es kann zur Gerinnselbildung kommen. Werden diese Gerinnsel in die Gehirngefäße gespült, können diese embolisch verschlossen werden – es kommt zu einem Schlaganfall. Daher spielt neben der Wiederherstellung des regelmäßigen Sinusrhythmus des Herzens die Blutverdünnungs-Behandlung eine wichtige Rolle. Bluthochdruck und schlechte Pumpfunktion &bdquo;Ich habe seit vielen Jahren Bluthochdruck – mal besser, mal schlechter eingestellt. Vor kurzem war ich zum Herz-Ultraschall. Der Arzt hat gesagt, die linke Herzkammer pumpt schlecht. Muss ich mir Sorgen machen?" Die Antwort: Bluthochdruck ist eine der häufigsten Ursachen einer Herzschwäche. Hoher Blutdruck bedeutet, dass das Herz mit jedem Schlag gegen einen hohen Widerstand anpumpen muss. Der Herzmuskel wird in der Folge zunächst immer dicker und kräftiger. Über Jahre hinweg reicht dieser Kompensationsmechanismus aber nicht aus, er führt zu einer Verschlechterung der Herzfüllung oder zu einer Abnahme der Pumpleistung der linken Herzkammer durch Überlastung und durch relative Durchblutungsstörungen des verdickten Herzmuskels. Ganz entscheidend ist eine gute medikamentöse Behandlung mit dem Ziel, den Blutdruck niedrig normal einzustellen. In vielen Fällen erholt sich der Herzmuskel, und die Beschwerden verschwinden. Besser ist es, als Blutdruck-Patient darauf zu achten, dass der Blutdruck in Ruhe nicht über 140/90 liegt.

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