Voll im Wahlkampfmodus: FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen . Die Liberalen spüren Rückenwind im Bundestagswahlkampf. Dieser Eindruck drängte sich beim Auftritt von Spitzenkandidat und Parteichef Christian Lindner gestern Abend am Messezentrum Bad Salzuflen auf. Gut 400 Gäste hatten sich für die Veranstaltung angemeldet. Darüber freute sich FDP-Kreisvorsitzender Carsten Möller. Und auch Lindner zeigte sich angetan: &bdquo;Toll, dass so viele Menschen hier sind.

Und &bdquo;Rückenwind" kam auch von oben. Denn wie ein kleines Wunder blieb es während der gut einstündigen Rede von Lindner trotz dunkler Wolken nahezu trocken und windstill. Direkt nach dem Schlusswort setzte dafür sintflutartiger Regen ein. Zuvor hatte der Wettergott sogar an einer Stelle dramaturgisch eingegriffen. &bdquo;Die Schwäche und die inhaltliche Unschärfe der Union überraschen mich", sagte der Hauptredner – und im selben Atemzug donnerte es am Himmel. Applaus und Gelächter im Publikum, in dem sich auffällig viele junge Menschen befanden, waren die Folge.

Die Schwäche der Union hat laut Lindner zur Folge, dass die FDP aktuell der einzige Garant für eine stabile gesellschaftliche Mitte in Deutschland sei. &bdquo;Mit uns wird es keinen Linksschwenk geben", so Lindner. Für ihn steht unverrückbar fest, dass im Zentrum der Politik die Freiheit des einzelnen stehe. Und: Der Staat müsse stets klar begründen, wenn er diese einschränke wie bei der Pandemie. &bdquo;Ganz klar, Corona ist gefährlich, die Folgen des Lockdowns sind es aber auch", so Lindner. Wirtschaftlich, gesellschaftlich sozial und für die Bildung. &bdquo;Bitte lassen sie sich impfen", appellierte er an das Publikum. Dazu will er auch ungeimpfte Getestete weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen.

Problemfall Mobilfunknetz

Apropos Bildung: Es sei ein Unding, dass der Staat den Kauf eines Elektroautos auch durch Gutverdienende über die Lebensdauer des Gefährts mit bis zu 20.000 Euro subventioniere, für eine Schülerin oder einen Schüler habe er umgerechnet nur 8000 Euro pro Jahr übrig. Dabei sei Bildung &bdquo;die wichtigste Aufgabe der Gesellschaft". Und: &bdquo;Der Modernisierungsbedarf in den Schulen beginnt nicht beim Tablet, sondern bei der Toilette." Lindner spricht sich zudem für eine Exzellenzinitiative für die berufliche Bildung aus. Deutschlands Chance sei die Spitzentechnologie und nicht die Ideologie. Und: &bdquo;Ohne eine starke Wirtschaft fehlen uns die Mittel für ökologische und soziale Vorhaben."

Ein Unding sei, dass Deutschland noch immer kein flächendeckendes Mobilfunknetz habe. &bdquo;Auf der Bundesstraße hierhin hatte ich im Auto keinen Empfang. Wie soll dann einmal autonomes Fahren möglich sein?" Lindner schlägt vor, die Bundesanteile an der Telekom zu verkaufen und den Milliarden-Erlös in die digitale Infrastruktur zu stecken. Die FDP lehne Steuererhöhungen strikt ab, und die Schuldenbremse müsse bleiben: &bdquo;Kein Staat kann auf Dauer mehr ausgeben, als er einnimmt."

Vor ihrem Parteichef hatten auch die Bundestagsabgeordneten Christian Sauter (Extertal, Wahlkreis Lippe I) und Frank Schäffler (Bünde, Minden-Lübbecke) Worte ans Publikum gerichtet.

Voll im Wahlkampfmodus: FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner in Bad Salzuflen

Lindner warnt: «Trump verachtet Schwäche»

Christian Lindner kommt nach Bielefeld

Scholz schließt erneute Koalition mit FDP nicht aus

Merz: «Vier Prozent sind vier Prozent zu viel für die FDP»

Linke-Politikerin bewirft Lindner mit Schaumtorte

Sloterdijk hält Merz für «übermotiviert»

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €