Die kleine Detmolderin Leonie erhält ihre lebensrettende Stammzellspende

D etmold . Munter schiebt sich Leonie auf den Knien über den weißen Fußboden im Elternwohnzimmer. Dass sie in ihrem jungen Leben schon so viel durchmachen musste, merkt man ihr kaum an. In der Hand hält die Fünfjährige ein buntes Plastik-Stethoskop. Es ist ihr derzeit liebstes Spielzeug. Und das, obwohl sie Ärzte und Pflegerinnen in diesem Jahr häufiger zu Gesicht bekam als die meisten Kinder in ihrem Alter. Denn Leonie hat Leukämie.

Im Juni ist sie lebensbedrohlich erkrankt. Doch nun können sie und ihre Eltern Sarah und Björn Franz aus Detmold endlich wieder Hoffnung schöpfen. Es wurde eine Stammzellenspenderin für Leonie gefunden. &bdquo;Als wir davon gehört haben, waren wir überglücklich. Wir wussten, dass es weitergeht", sagt Papa Björn Franz. Nach mehreren Typisierungsaktionen , etwa in Leonies Kita oder in der Lemgoer Phoenix-Contact-Arena , erreichte die Familie im Oktober die rettende Nachricht. Da befand sich Leonie mit Mama Sarah gerade zur Chemotherapie im Klinikum Bethel. Ob die Spenderin aber wirklich durch eine der Aktionen hier in der Umgebung ausgemacht werden konnte, ist nicht klar. &bdquo;Wir wissen nur, dass es sich um eine 27 Jahre alte Frau handelt", sagt Björn Franz. Nach der Bekanntgabe ging dann alles ganz schnell.

"Wir wollten nichts riskieren" Die Transplantation der Stammzellen fand bereits am 15. November im Uni-Klinikum Münster statt. Nur wenige Tage nach Leonies fünftem Geburtstag. &bdquo;Wir wollten unbedingt, dass sie ihren Geburtstag noch zuhause feiern kann, zusammen mit der Familie und den engsten Verwandten", sagt Mama Sarah. Doch allzu viele Gäste durfte Leonie nicht einladen – um die Gefahr einer Ansteckung nicht zu groß werden zu lassen. &bdquo;Wir wollten nichts riskieren", sagt Sarah Franz. Schon eine leichte Erkältung hätte den Termin für Leonie zum Platzen gebracht. Doch dem war nicht so.

Die Behandlung verlief laut den Eltern reibungslos. &bdquo;Aber die Chemo zur Vorbereitung war für sie echt heftig. Für die Transplantation wurde ihr Immunsystem komplett heruntergefahren", sagt Björn Franz. Doch ihr Lächeln habe Leonie nie verloren. Seit Mitte Dezember ist sie nun wieder daheim. &bdquo;Geplant war ursprünglich das Wochenende vor Weihnachten, aber unser kleines Energiebündel hat alles super weggesteckt. Sie ist da wirklich einfach so durchmarschiert", sagt die Mama, die ihrer Tochter die ganze Zeit über nicht von der Seite wich. Papa Björn ließ sich in den ersten zwei Wochen in einem Familienhaus nahe der Klinik nieder.

Von seinem Arbeitgeber, der Firma Remko aus Lage, habe er dafür Sonderurlaub bekommen. Besuchen durfte er seine Tochter aufgrund der strengen Hygieneauflagen aber nicht. Nun heißt es Abwarten für Leonie und ihre Familie. Es bestehe die Gefahr, dass der Krebs zurückkehren könnte. &bdquo;Wir sind aber guter Dinge und hoffen weiter", sagt Sarah Franz. Sie versuche, die dunklen Gedanken gar nicht an sich heranzulassen. Die Unterstützung von Familie und Freunden und dem fürsorglichen Krankenhaus-Team habe viel geholfen. Und Leonie? &bdquo;Man sieht, es geht ihr gut", sagt Sarah Franz und blickt hinüber zu ihrer Tochter, die vergnügt auf dem Wohnzimmerboden spielt.

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