Lemgoer soll im Streit seinen Bruder getötet haben

Lemgo. Zwei Brüder wollen gemeinsam grillen – am Ende ist einer tot. Was unbegreiflich klingt, ist am Mittwochabend genauso in Lemgo passiert. Ein 26-Jähriger soll auf einem Grillplatz am Biesterberg seinen älteren Bruder (29) bei einem Streit mit zwei Messerstichen getötet haben. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Christopher Imig hat sich der Verdächtige unmittelbar nach der Tat selbstständig gestellt.

&bdquo;Er meldete sich am Abend gegen 19.45 Uhr auf der Polizeiwache in Lemgo und ließ sich festnehmen", sagt Oberstaatsanwalt Christopher Imig. Der Lemgoer habe auf der Wache vage Angaben über die mutmaßliche Tat gemacht. &bdquo;Wir hatten keinen Zweifel, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt."

Danach hätten die Ermittler zunächst einmal den genauen Tatort im betroffenen Waldstückchen am Biesterberg finden müssen. Dabei sei auch mit Taschenlampen gesucht worden. Hier war der ältere Bruder wohl recht schnell nach dem Angriff verstorben. Die Leiche lag noch am Tatort.

Zwei Messerstiche töten das Opfer Was am Abend passierte, können die Ermittler schon teilweise anhand der Spuren und der Aussage des Verdächtigen rekonstruieren: Die beiden Männer sollen sich demnach zum gemeinsamen Grillen auf dem öffentlichen Platz verabredet haben und währenddessen in Streit geraten sein. &bdquo;Worum es dabei genau ging, müssen wir noch herausarbeiten", sagt Christopher Imig. Das Motiv für den tödlichen Angriff sei demnach weiterhin unklar.

Fest stehe, dass der 26-Jährige seinen Bruder im Verlauf der Auseinandersetzung mit einem Messer tötete – zweimal soll der Lemgoer ihm dabei in den Oberkörper gestochen haben, sagt Imig. Dann sei der Angreifer direkt zur Polizei gegangen und hätte alles gestanden. Hätte er seinen Bruder möglicherweise sogar noch retten können, wenn er zuerst Hilfe geholt hätte? &bdquo;Nein", sagt der Oberstaatsanwalt bestimmt. Der 29-Jährige habe wohl keine Chance gehabt.

Das Polizeipräsidium Bielefeld hat eine Mordkommission eingerichtet und ermittelt nun weiter die Hintergründe. Auch die Tatwaffe hätten die Ermittler bereits als Beweismittel sicherstellen können. Wo das Messer gefunden wurde, wollte der Oberstaatsanwalt nicht sagen.

Der Tatverdächtige wurde noch am Donnerstagnachmittag der Haftrichterin in Detmold vorgeführt, die laut Imig direkt eine Untersuchungshaft wegen Totschlags anordnete. Es könnte jedoch sein, dass der Tatverdächtige die JVA schon bald wieder verlassen wird. &bdquo;Bei der Vernehmung haben wir psychische Auffälligkeiten festgestellt", erklärt Imig. Es müsse daher zunächst geklärt werden, ob der Lemgoer nicht besser statt Gefängnis in einer forensischen Psychiatrie aufgehoben wäre.

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