Nach der Brustkrebsdiagnose ist diese Ärztin ein Anker für viele Betroffene

Kreis Lippe. "Sie hat es geschafft, in dieser schweren Zeit ein Anker zu sein" - das sagen ehemalige und aktuelle Patientinnen zusammenfassend über Dorothé Düpont, die Leiterin des Brustzentrums Lippe. Die Fußstapfen, die sie hinterlasse und in die vorübergehend, bis die Leitung neu besetzt ist, Universitätsprofessorin Dr. Beyhan Ataseven als Leiterin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus Klinikum Lippe tritt, seien aus ihrer Sicht groß. Im Gespräch mit der LZ erzählen vier Frauen, von ihren Erfahrungen und was Dorothé Düpont für sie so besonders macht.

Ganz offen sprechen Britta Petercord, Heike Lutter, Petra Harms und Sabine Mirbach über ihre Brustkrebserkrankung. Sie berichten über den Schock nach der Diagnose "die einem den Boden unter den Füßen wegreißt", über die Untersuchungen und Behandlungen danach, über Entscheidungen, die schnell getroffen werden mussten und auch über die Zeit danach, wenn die Behandlung erfolgreich verlaufen ist. Dorothé Düpont hat sie durch all diese Stationen begleitet.

Eine fachliche, menschliche und psychologische Kompetenz "In all der Zeit war Frau Düpont als Ansprechpartnerin gefühlt immer da", sagt Britta Petercord, deren Erkrankung schon einige Jahre zurückliegt und die inzwischen krebsfrei ist. Heike Lutter, ebenfalls inzwischen krebsfrei, ergänzt: "Fachlich, menschlich und psychologisch passt es einfach bei ihr. Ich bin immer mit einem guten Gefühl zu ihr gegangen." Alle berichten, wie viel Zeit sich die Ärztin für ihre Patientinnen und Patienten, denn auch Männer können, wenn auch selten, an Brustkrebs erkranken, nimmt und dass sie ein Gespür dafür hat, was ihr Gegenüber gerade braucht. "Sie legt viel Wert auf die Psyche", berichtet Petra Harms, die sich aktuell noch in Behandlung befindet. "Gleichzeitig ist sie so bescheiden und auf Augenhöhe", führt Britta Petercord aus.

"Ein Krebs ist kein Schnupfen. Da braucht es viel Vertrauen zum Arzt", sagt Sabine Mirbach, die sich nach ihrer eigenen Diagnose stark ehrenamtlich, beispielsweise bei der Aktion "Der Oktober ist Pink", in Sachen Aufklärung engagiert. "Es gibt verdammt viele Betroffene, und es werden nicht weniger, sondern mehr, und viele sind auch jünger." Genau dieses Vertrauensverhältnis habe Dorothé Düpont zu ihren Patientinnen und Patienten aufgebaut. "Und eine erfolgreiche Therapie braucht so eine Basis", fasst Mirbach zusammen.

Im Falle eines Falles hätten sie gewusst, an wen sie sich wenden können. Zudem habe die Ärztin Strukturen aufgebaut und Netzwerke zu anderen Ärzten geknüpft, die vielen weiterhelfen, auch Nachts oder am Wochenende. "Ihr Name ist einfach positiv behaftet", sagt Petra Harms.

Nachricht über Weggang war ein Schock Genau aus diesem Grund waren die Frauen geschockt, als sie vom Weggang ihrer Ärztin erfahren haben . "Die Nachricht hat eingeschlagen wie eine Bombe, und wir haben uns gefragt, wie es in Lemgo weitergehen wird", so die Frauen. "Natürlich schafft der Ruf ihrer Person, der über Lippes Grenzen hinaus geht, Begehrlichkeiten", sagt Mirbach. Und sie alle würden auch die neuen Möglichkeiten für Dorothé Düpont sehen. Dennoch sei ihr Weggang ein Verlust und einfach sehr schade.

Dabei ist den vier Frauen wichtig, dass ihre Worte keine Kritik an Düponts Nachfolgerin seien. Sie kennen Dr. Beyhan Ataseven und auch ihre Kompetenzen nicht. Sie hoffen, dass das Brustzentrum Lemgo weiterhin als eine gute Adresse und Anlaufstelle im Kampf gegen den Krebs bestehen bleibe.

Bleiben Dorothé Düpont treu Für sie stehe allerdings fest, dass sie im Ernstfall wieder zu Dorothé Düpont gehen würden. "Da ist einfach das Vertrauen schon da", sind sich Britta Petercord, Heike Lutter, Petra Harms und Sabine Mirbach einig. Aus diesem Grund seien sie froh, dass sie nur nach Herford gehe und damit in der Region bliebe.

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