Meinung: Neues Gesetz ist ein wichtiger Fortschritt für Transmenschen

Kreis Lippe. Ein neues Gesetz ermöglicht es Transmenschen, ihren Geschlechtseintrag und Vornamen einfacher und ohne aufwendige Gutachten oder Gerichtsverfahren ändern zu lassen. LZ-Volontärin Chiara Wibbeke meint, das ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt in Richtung Gleichberechtigung und Anerkennung der Rechte von Transmenschen.

Das neue Gesetz bietet die Möglichkeit, die wichtigsten persönlichen Daten auf unkomplizierte und respektvolle Weise ändern zu lassen. Damit erleichtert es nicht bloß den bürokratischen Aufwand, sondern das Gesetz ist zumindest formal ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft Transmenschen so akzeptiert, wie sie sind. Und ihre Identität respektiert.

Ein Gespräch mit einer Transfrau verdeutlicht jedoch, dass noch viel mehr Umdenken notwendig ist, damit Menschen wie sie von der Gesellschaft vollständig akzeptiert werden. Abfällige Blicke, Getuschel und Kichern hinter ihrem Rücken sind für Elizabeth Hartmann nichts Neues. Das zeigt, dass die Gesellschaft noch immer nicht so tolerant ist, wie sie sein sollte. Jeder sollte er oder sie selbst sein dürfen, ohne dafür verurteilt zu werden.

Nicht zeitgemäß Das Transsexuellengesetz von 1980 ist zudem veraltet. Es schreibt aufwendige Gerichtsverfahren vor und zwingt Transpersonen, sich teuren und entwürdigenden Gutachten von Psychologen zu unterziehen. Sie mussten intime Details ihres Lebens offenbaren und die Entscheidung über ihr Geschlecht in die Hände Dritter legen. Abgesehen davon zeigt allein die Bezeichnung &bdquo;Transsexuellengesetz“, dass es an der Realität vorbeigeht. Transsein hat nichts mit der eigenen Sexualität, sondern mit der Identität und dem Geschlecht zu tun.

Das Selbstbestimmungsgesetz ist daher ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist dringend nötig, um der Selbstwahrnehmung vieler Menschen gerecht zu werden. Es zeigt, dass die Gesellschaft bereit ist, die Rechte und die Würde von Transpersonen ernst zu nehmen.

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