Cyberexperte der lippischen Polizei verrät: 4 Tipps, die Kinder im Internet schützen

Kreis Lippe. Das Internet ist grenzenlos – und damit auch unberechenbar. Nicht grundlos ist daher die Debatte um ein mögliches Handyverbot an Schulen aktuell wieder besonders laut. Weil Kinder und Jugendliche im digitalen Kosmos auch vielen Gewaltvideos und gefährlichen Social-Media-Trends ausgesetzt sind, empfiehlt die Kreispolizeibehörde Lippe, früh an der Medienkompetenz zu arbeiten. Dabei können ein paar Kniffe helfen:

1. Melden, melden melden Als Experte für Cybercrime bei der lippischen Polizei empfiehlt Arnd Begemann den erwachsenen Nutzerinnen und Nutzern, selbst aktiv zu werden und kritische Inhalte zu melden. &bdquo;Nur so kann der Algorithmus beeinflusst werden“, sagt Begemann. &bdquo;Es schützt auch andere, wenn solche Inhalte dann weniger angezeigt werden.“

2. Vertrag aushandeln Wenn Eltern und Kinder sich auf Augenhöhe damit auseinandersetzen, welche Form der Internetnutzung möglich ist und das schriftlich festhalten, kann dies einige Diskussionen vermeiden. Inhalte eines Mediennutzungsvertrages könnten sein: Wie lang darf ich das Tablet/Smartphone/Ipad nutzen? Welche Apps dürfen installiert werden? An welche Handybenimmregeln müssen sich Eltern und Kinder halten?

3. Die richtigen Apps installieren Jede Applikation mit Chatfunktion birgt potenzielle Gefahren, warnt der Cybercrime-Experte. Eltern sollten sich daher am ehesten auf die Altersfreigabe des Herstellers verlassen, rät Begemann. Die App Whatsapp mit Chat- und Gruppenfunktion sei beispielsweise vor Kurzem noch unter der USK, also der freiwilligen Selbstkontrolle der Spieleindustrie, ab null Jahren angeboten worden. Inzwischen werde die App im Store ab zwölf Jahren empfohlen. Auch das sei früh.

4. Checkliste abhaken Bevor das Kind Zugriff auf ein internetfähiges Handy bekommt, sollten Eltern sich fragen, ob der Nachwuchs bereit ist, damit verantwortungsbewusst umzugehen. Dazu hat das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs eine Checkliste entwickelt. Punkte sind unter anderem, ob das Kind in der Lage ist, Sicherheitseinstellungen aufzurufen, Passwörter zu vergeben und Kosten (wie In-App-Käufe) einschätzen kann.

Weshalb lippische Ermittler bei Verbrechen im Internet immer häufiger auf jugendliche Opfer genauso wie Täter stoßen und weshalb sich manche Straftaten längst von der analogen in die digitale Welt verlagert haben, lesen Sie hier.

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