Kreis Lippe. Das Hauptzollamt Bielefeld und kommunale Ordnungsämter des Kreises Lippe haben bei Sonderkontrollen gegen Schwarzarbeit in neun Fällen keinen Betriebsleiter vor Ort angetroffen. Laut Mitteilung sollte überprüft werden, ob bei Friseuren schwarzgearbeitet wird.

„Grundsätzlich muss in jedem Friseurbetrieb der Inhaber oder sein Betriebsleiter über einen Meisterbrief oder eine vergleichbare Qualifikation verfügen“, heißt es in einer Mitteilung der Kammer, deren Mitarbeiter bei den Kontrollen zur Unterstützung dabei waren.

Insgesamt seien bei der Kontrolle 15 Friseurbetriebe im Kreis überprüft worden. In neun Salons wurden keine Betriebsleiter mit den erforderlichen Qualifikationen angetroffen, wie es heißt. „Dies hat zur Folge, dass Nachkontrollen durchgeführt werden und Betriebe in einzelnen Fällen einen neuen Betriebsleiter nachweisen müssen, um in der Handwerksrolle zu verbleiben.“

„Schwarzarbeit bekämpfen“

Die Handwerkskammer hatte bereits in einer Vollversammlung im Jahr 2022 eine Resolution verabschiedet, in der sie sich für die verstärkte Bekämpfung handwerklicher Schwarzarbeit einsetzt. Darin verweist das Handwerksparlament auf die Gefahren der gewerberechtlichen Schwarzarbeit im Handwerk und appelliert an die Kommunen, Hinweisen aktiv nachzugehen und Schwarzarbeit effektiv zu bekämpfen.

„Die Einhaltung der gesetzlichen Qualifikationsanforderungen dient nicht nur dem Verbraucherschutz, sondern sichert auch faire Wettbewerbsbedingungen für rechtmäßig arbeitende Betriebe“, sagt Matthias Petka aus der Rechtsabteilung der Handwerkskammer. Gerade im Friseurhandwerk sei der Meistertitel ein zentrales Qualitätsmerkmal. „Wer ohne entsprechende Zulassung arbeitet, riskiert nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern schadet dem Ansehen des gesamten Handwerks.“