B-Lösung, Posten-Erbin, Problem mit Schwulen? Landratskandidaten beantworten fiese Fragen

Kreis Lippe. &bdquo;Fiese Fragen“, so der Titel der Runde, hat Chefredakteur Dirk Baldus den Kandidaten ums Landratsamt beim Wahlforum der LZ und von Radio Lippe gestellt. Hier die Antworten.

An Ilka Kottmann: &bdquo;Eigentlich sollte Dr. Dennis Maelzer für die SPD Landrat werden. Fühlen Sie sich als zweite Wahl? Tatsächlich sei sie als Fraktionsvorsitzende erste Wahl gewesen, habe damals aber &bdquo;Nein“ gesagt, weil sie als stellvertretende Schulleiterin in zu viele Projekte involviert gewesen sei. Nach Maelzers Erkrankung habe sie die Situation dann neu bewertet, wolle mit vollen Herzen Landrätin werden, antwortet Kottmann.

An Meinolf Haase: Ihre Begeisterung für Jens Spahn als Wahlkampfhelfer vor Ort hielt sich in Grenzen. Wäre es Ihnen aktuell lieber, überparteilich und nicht für die CDU ins Rennen zu gehen? Nein, sagt Haase, er sei seit 30 Jahren in der CDU, ihm gehe es um Lippe und die Politik vor Ort. Er gebe allerdings zu, Spahn bei dessen Besuch in Detmold &bdquo;deutliche Worte“ mitgegeben zu haben.

An Dr. Inga Loke: Erst der Vater, dann die Tochter. Wird der Fraktionsvorsitz der Grünen im Kreistag vererbt oder haben Sie sich diesen verdient? Ihr Vater habe viel bewegt. &bdquo;Ich habe großen Respekt davor, wie er das Amt ausgefüllt hat. Aber ich bin Inga Loke und habe den Job nicht geerbt, sondern mir verdient.“

An Andreas Epp: S ie sind neu im Amt des Landrats und einer Ihrer engsten neuen Mitarbeiter sagt Ihnen, dass er homosexuell ist. Und er fragt Sie, ob das ein Problem für Sie sei. Wie antworten Sie? Da müsse er schlucken, das könne die Partei definitiv nicht mittragen, sagt Epp - und erntet Buhrufe und Pfiffe aus dem Publikum. &bdquo;Da müssten wir uns ganz klar zusammensetzen“, sagt er weiter, &bdquo;das wäre für mich definitiv nicht tragbar.“ Die Unruhe steigt. &bdquo;Nächstenliebe, Nächstenliebe“ skandieren einige. Baldus muss für Ruhe sorgen.

Tags drauf meldet sich Epp in der Redaktion, zieht zurück. Er habe sich an dem Abend mit Blick auf das seinem Glauben entsprechende traditionelle Mann/Frau-Familienbild und die Aufregung im Saal persönlich &bdquo;verrannt“, sagt er. &bdquo;Selbstverständlich werde ich niemanden wegen seiner sexuellen Orientierung ausschließen.“

An Heike Görder: Von der CDU haben Sie sich verabschiedet, weil es innerparteiliche Konflikte gab. Konflikte erwarten Sie als Landrätin auch. Müssen wir dann Sorge haben, dass Sie erneut das Handtuch werfen? Görders Antwort: Nein.

An Paul Kuhlemann : Sie sind 29 Jahre alt und studieren immer noch. Würden Sie es überhaupt schaffen, 50 bis 60 Stunden in der Woche zu arbeiten? Kuhlemann bejaht das, erklärt das lange Studium mit einem Studienwechsel und verweist auf Andreas Epp: &bdquo;Da war nicht die Frage fies, sondern die Antwort.“

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