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Lage rüstet sich für den geplanten Schienenersatzverkehr ab März

Wolfgang Becker

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Neuer Verkehrsknoten: Das Gelände neben dem ehemaligen Bahnhof an der Straße Zum Twilen wird im Zuge der Bauarbeiten der Deutschen Bahn deutlich aufgewertet. : - © Land NRW (2019) / Montage: Oliver Wendtland / Zeichnung: Stadt Lage
Neuer Verkehrsknoten: Das Gelände neben dem ehemaligen Bahnhof an der Straße Zum Twilen wird im Zuge der Bauarbeiten der Deutschen Bahn deutlich aufgewertet. : (© Land NRW (2019) / Montage: Oliver Wendtland / Zeichnung: Stadt Lage)

Lage-Ehlenbruch. Ab Mitte März bis Ende Oktober wird Lage wegen des Neubaus der Eisenbahnbrücke an der Bielefelder Straße vom Schienenverkehr Richtung Bielefeld und Herford abgeschnitten sein. Dafür rüsten sich Stadt und der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe, indem während der genannten Zeit ein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten wird, die zwischen dem Bahn-Haltepunkt Ehlenbruch und Lage und umgekehrt verkehren. Um für den zu erwartenden Zuwachs an Schienen-Ersatzverkehr gewappnet zu sein, wird das Gelände neben dem alten Bahnhof umgestaltet.

Zurzeit lässt die Stadt einen Buswendeplatz und einen Park-and-Ride-Parkplatz anlegen. Letzterer ist bereits mit einer wassergebundenen Decke versehen und wird fleißig von Pendlern genutzt. „Künftig können die Bahn-Reisenden, die am Lagenser Bahnhof eingestiegen sind, dort in den Zug beziehungsweise in den Bus, um an ihr Ziel zu gelangen", teilte Uwe Friedrichsmeier vom Fachteam Straßen, Sportplätze und Friedhöfe der Stadt Lage im Bau- und Planungsausschuss mit. Bei den vorliegenden Plänen handele es sich um ein Provisorium für die Bauzeit. Die Stadt stehe in Kontakt mit dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der das Vorhaben aller Wahrscheinlichkeit nach fördere. „Die haben uns zugesagt, dass wir diese Anlage auch zukünftig, also auch nach Beendigung des Brücken-Neubaus, weiter dauerhaft nutzen können. Für diesen weiteren Mobilitätspunkt in Lage ist eine Förderung zu erwarten", sagte Friedrichsmeier.

Noch nicht ganz fertig: Autos sind schon auf dem künftigen Park-and-Ride-Parkplatz abgestellt. Im Hintergrund ist links das planierte Feld für die Busumfahrung erkennbar. - © Wolfgang Becker(LZ)
Noch nicht ganz fertig: Autos sind schon auf dem künftigen Park-and-Ride-Parkplatz abgestellt. Im Hintergrund ist links das planierte Feld für die Busumfahrung erkennbar. (© Wolfgang Becker(LZ))

„Wir sind von den Baumaßnahmen der Deutschen Bahn in Lage ziemlich betroffen", unterstrich auf Anfrage Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der Kommunalen Verkehrsgesellschaft (KVG) Lippe. Er erwarte eine „deutliche Durststrecke" für die Kunden des Öffentlichen Personennahverkehrs. Bahnkunden würden nicht nur auf den Schienenersatzverkehr umsteigen, sondern auch Busse des normalen Linienverkehrs nutzen. Mit Blick auf die Tickets sei dies kein Problem, aber hinsichtlich der Kapazitätsplanungen der KVG schon. Dies habe sich in der Vergangenheit beim Schülerverkehr gezeigt, als die Busse immer schon direkt voll gewesen wären, bevor Schüler überhaupt zugestiegen seien. „Darauf müssen wir diesmal aufpassen." Laut Oberwöhrmeier sei nicht angedacht, die Haltestelle Ehlenbruch der Linie 796,die von Oerlinghausen nach Lage fährt, zum Bahnhof zu verlegen.

„Das, was wir vorhaben, besprechen wir gerade mit unseren Dienstleistern. Die müssen sehen, wie sie die erforderlichen Umläufe, die Pausen und die Wendezeiten hinbekommen. Da gibt es noch ein bisschen was zu tun." Er hoffe, dass bis zur vom Verkehrsverbund OWL geplanten Pressekonferenz am 26. Februar weitere Details geklärt sind. Es sei schwer, Busse zu ordern, wenn man sie brauche. Dies sei morgens der Fall. Weit und breit gebe es kaum noch Fahrzeuge, die man zubuchen könne.

Förderung beläuft sich auf 120.000 Euro

Ursprünglich sollte nach den Worten von Uwe Friedrichsmeier von der Stadt Lage ein Schienenersatzverkehr ab Oerlinghausen eingesetzt werden. Dann habe man sich mit dem Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe darauf geeinigt, die Züge in Ehlenbruch enden und von dort Busse in Richtung Lage weiterfahren zu lassen. Für den Ausbau des Geländes rund um den ehemaligen Bahnhof in Ehlenbruch sei eine 90-prozentige Förderung der Baukosten zu erwarten, die sich auf etwa 120.000 Euro belaufen würden. Die restlichen zehn Prozent müsse die Stadt Lage übernehmen. Die Erdarbeiten seien bereits so gut wie abgeschlossen. In der nächsten Woche würden die Flächen für den Wende- und den Park-and-Ride-Platz asphaltiert. Zu einem späteren Zeitpunkt seien Beleuchtung und Bepflanzung geplant.

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