Lages Fördervereine brauchen für ihre Freibäder dringend Hilfe

Lage . Erstmals machen die Fördervereine für die Lagenser Freibäder gemeinsame Sache: Sie wenden sich in einem Brief an den Stadtrat und Bürgermeister Matthias Kalkreuter, damit im nächsten Jahr mehr Geld in die Freizeiteinrichtungen gesteckt wird.

Einen Rettungsanker haben Manfred Hempelmann (Freibadinitiative Heiden) und Rüdiger Tretow (Förderverein Freibad Werreanger) mitgebracht, um mit dieser symbolischen Geste auf die Dringlichkeit ihres Anliegens hinzuweisen. Mit im Boot sind auch der Verein Waldfreibad Hörste und die Kinder- und Jugendinitiative Waddenhausen. &bdquo;Mit unserem Engagement stoßen wir aber auch vermehrt an Grenzen", schreiben die vier Vereine.

&bdquo;In Zeiten der Haushaltssicherung haben wir alle Verständnis dafür gezeigt, dass vor allem an den freiwilligen Leistungen gespart werden musste. Diese Zeiten sind nunmehr vorbei, gleichzeitig sind die Probleme in den Freibädern aber gewachsen", heißt es weiter. Die Vereine regen die Erstellung eines Bäderkonzeptes an.

Ihr Hinweis dazu: Das Land NRW habe Fördergelder für Maßnahmen in Zusammenhang mit Schwimmbädern in Höhe von 18 Millionen Euro zugesagt. Sie hoffen, dass im Haushaltsplan 2020 eine entsprechende Summe eingestellt wird. &bdquo;Die Instandhaltungsgelder der Freibäder sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen", merkte Bürgermeister Matthias Kalkreuter bei dem Übergabetermin an. Die Erstellung eines Konzepts sei durchaus erwägenswert.

Freibad Werreanger Bereits vor knapp zehn Jahren hatte ein Sachverständiger festgestellt, dass das Freibad erhebliche baukonstruktive und gebäudetechnische Mängel aufweist. Der Rat fasste 2010 den Entschluss, das Bad aufgrund seiner besonderen Bedeutung für die Stadt dauerhaft zu erhalten.

Sollten allerdings Instandsetzungsarbeiten an der Filteranlage und am Becken erforderlich sein, werde das Freibad geschlossen werden müssen. Seitdem sei einiges an Flickschusterei betrieben worden. Dringend erforderlich sei auch eine Neugestaltung des Kinderplanschbeckens und des Parkplatzes.

Freibad Heiden Der Förderverein ist hier seit 2005 allein verantwortlich und verweist darauf, dass die Schwimmbecken vor 25 Jahren zuletzt einer Grundsanierung unterzogen worden waren. Bereits 2016 hatte eine Fachfirma erklärt, dass die jährlich mit Chlorkautschuk erfolgten Farbanstriche eine Stärke erreicht hätten, die einen kompletten Abschliff der Beckenböden erforderten. Im Nichtschwimmerbecken platze die Farbe bereits ab. Ein noch größeres Problem stellt aus Sicht des Vereins der Beckenkopf dar.

Die Handfassen der Überlaufrinne lösen sich immer wieder. Die Ertüchtigung des Freibades ist als Vorschlag auch im Stadtentwicklungskonzept Lage erfasst.

Waldfreibad Hörste Bis auf eine aus Vereinssicht wünschenswerte Erwärmung des Wassers im Planschbecken gibt es keine Probleme.

Pfütze Waddenhausen Die gesamte Anlage sei überaltert, bislang reichten Flickarbeiten aus, erklären die Vereine.

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Bereits im vergangenen Jahr hatte die Freibadinitiative Heiden einen Vorschlag für ein Freibadkonzept gemacht - und kein Gehör gefunden. Jetzt versuchen es die vier Fördervereine mit geballter Macht. Gut so, denn sie erhöhen damit ihre Chance, dass sich ihre Forderung erfüllt.

Ein Konzept, das alle Freizeiteinrichtungen auf ihre Stärken und Defizite untersucht, dürfte sich objektiv damit auseinandersetzen. Eine Frage, die anschließend im Raum stehen dürfte, ist die, ob sich die Stadt tatsächlich weiter vier Bäder leisten kann und will. Auch darüber müsste die Politik entscheiden. Bis dahin müsste geklärt sein, ob die Stadt Fördergelder erwarten kann.

Auf jeden Fall leisten die Mitglieder in den Vereinen ein unentbehrliches Engagement, damit Kinder und Erwachsene einen kurzen Weg zum nächsten Badevergnügen haben. Im nächsten Jahr ist Kommunalwahl - bleibt zu hoffen, dass dies kein Wahlkampfthema werden wird.

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