Gartenarbeit in Coronazeiten

Lage-Ohrsen. Die Nächte sind teilweise noch eiskalt – tagsüber scheint jedoch die Sonne. Und am Sonntag soll es richtig warm werden. Da juckt es Gartenliebhabern in den Fingern, zu Schere und Spaten zu greifen. Die LZ fragte Garten- und Landschaftsbauer Thomas Dornfeldt, welche Arbeiten man jetzt im Grünen tun sollte – und welche noch warten müssen.

Rosen Von starkem Rückschnitt sollte man bei Bodendecker- und Beetrosen die Finger lassen, wenn die Temperaturen frostig sind, sagt der Fachmann. Der Frost könnte ansonsten bis in die Wurzeln ziehen und die Rose erfrieren. Doch sobald die Temperaturen auch nachts über null Grad sind, kann man diese Rosen bis auf eine Handbreit über dem Boden zurückschneiden. &bdquo;Das kann man machen, muss es aber nicht", sagt Dornfeldt. Der Rückschnitt habe aber den Vorteil, dass Bodendeckerrosen dann schön buschig wachsen. &bdquo;Beetrosen werden so kräftiger und blühfreudiger." Kletter- und Strauchrosen sollten nicht so weit heruntergeschnitten werden, um ihnen nicht die Blüte zu nehmen. Zwei Drittel der Größe sollte erhalten bleiben.

Düngen Thomas Dornfeldt rät, nach dem Frost einen Bodenaktivator in die Erde einzuarbeiten und bis zum Sommer regelmäßig organischen Dünger zu verwenden. Er plädiert für die natürliche Variante statt der mineralischen. &bdquo;Die Wirkung ist langfristiger und belastet den Boden und das Grundwasser nicht. Außerdem besteht keine Gefahr der Überdüngung." Dünger können auch die langlebigen Stauden gut gebrauchen, die meist den Vorteil haben, dass sie über Jahre an einem Standort bleiben können. Sie können größere Flächen bedecken und dafür sorgen, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Stauden sind vielseitig in ihren Erscheinungsbildern, pflegeleicht und erfreuen jedes Jahr wieder mit interessanten Blattstrukturen und Blüten.

Stauden Trotz Frost können in den Staudenbeeten bereits die trockenen Triebe und verwelkte Fruchtstände, etwa bei der Wolfsmilch, und bei kleinen Gehölzen entfernt werden. Stauden umsetzen und teilen, erklärt Thomas Dornfeldt, könne man, wenn sich die Pflanzen noch nicht entwickelt haben. Ansonsten sei der Herbst dafür besser.

Pflanzung &bdquo;Die vergangenen trockenen Sommer haben gezeigt, dass man besser im Spätherbst pflanzt, weil Gehölze und Bäume dann wesentlich besser mit Feuchtigkeit versorgt sind und sie dann eine andere Startqualität haben", sagt der Fachmann. Die Baumschulen hätten aufgrund der gestiegenen Temperaturen im Winter eine kürzere Zeitspanne zum Verkauf von Ballenware. Sobald die Pflanzen mit Wucht an zu wachsen anfingen, sei es zu spät, die Wurzeln samt Erde in den Boden zu bringen. &bdquo;Man kann jetzt eigentlich den ganzen Winter pflanzen, also von Oktober bis März – sofern kein tiefer Frost herrscht", meint der 59-Jährige. Das gelte auch für wurzelnackte Pflanzen wie Heckenpflanzen und Laubgehölze. Für die Pflanzung von Rosen ist es noch nicht zu spät – es gibt schließlich Containerpflanzen.

Gestaltung Ein Beet zu bepflanzen ist möglich, sobald der Boden frostfrei ist. Friere es nach der Pflanzung noch einmal, sei das kein Problem, so der Ohrser. 90 Prozent seiner Kunden, plaudert er aus dem Nähkästchen, wünschen sich einen pflegeleichten Garten. Den Trend zu reinen Steingärten bedauert er. Diese seien eigentlich pflegeintensiver und ökologisch fragwürdig, weil es keine offene Bodenfläche, kein intaktes Bodenleben und keine Nahrung für Insekten gebe. Eine Steinfläche heize sich auf, Stauden kühlten dagegen die Umgebung.

Rasen &bdquo;Bei Rasen geht alles über Geduld", meint Thomas Dornfeldt. Mähen sei erst nach der Frostphase sinnvoll, wenn die Graswurzel sich schon entwickelt habe. Ganz schlecht sei zu frühes Vertikutieren, dabei werde das ganze Wurzelsystem ausgerissen – das also erst ab Ende April. Der Mai sei zudem der beste Monat, um neuen Rasen anzulegen. Dann sei das Verhältnis zwischen Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit am besten. Statt Rasen kann man aber auch eine Fläche mit Stauden gestalten, etwa als &bdquo;Teppich" mit der schattenverträglichen Waldsteinie – und braucht dann nicht zu mähen.

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