Holzfachmann aus Lage hat das "Brinkmansche Haus" saniert

Lage. &bdquo;Gottlieb Brinkmann“ steht in Altdeutscher Schrift vor der historischen Eingangs-Tür. Dahinter wohnt allerdings inzwischen Christian Schulze. Der Tischlermeister und Holztechniker verbindet in dem stadtbildprägenden Gebäude an der Heidenschen Straße 1 wohnen und arbeiten.

Das &bdquo;Brinkmannsche Haus“ kennt in Lage wohl jeder. Bekannt ist es vor allem als Restaurant gewesen. Auch Christian Schulze ist hier seinerzeit ein ums andere Mal eingekehrt. &bdquo;Ich habe für die damalige Verwalterin gearbeitet und die hat mir den ehemaligen Besitzer vorgestellt“, erzählt der 44-Jährige, der im Jahr 2012 den Kaufvertrag unterschreiben konnte. &bdquo;Das Ganze war als Investment gedacht. Alles sollte so weiterlaufen wie bisher“, verrät der Unternehmer. Doch mit einigen Pächtern lief nicht alles rund, vier Mal musste Schulze die Gaststätte wieder auf Vordermann bringen. &bdquo;Irgendwann hatte ich die Nase voll“, gibt der Lagenser zu.

Er beantragte eine Nutzungsänderung und musste zweieinhalb Jahre auf die Bau-Genehmigung für die Umgestaltung zum Wohn- und Geschäftshaus warten. &bdquo;Ursprünglich war nicht geplant, dass ich hier einziehen würde“, sagt Christian Schulze, der zuvor in Kachtenhausen lebte und von dort auch seinen Handwerksbetrieb managte. Doch der Holz-Fachmann fing nach und nach Feuer für das historische Schätzchen. &bdquo;Irgendwann habe ich zu meinem Sohn gesagt: das wird jetzt das erste Haus am Platz“, sagt er und lacht.

Mittlerweile wohnen die beiden auf 100 Quadratmetern dort, wo sich einst das Restaurant befand. Das Garderoben-Schild hängt noch im Eingangsbereich und auch der Toiletten-Wegweiser ist als Relikt erhalten. &bdquo;Im Keller sind nach wie vor die sanitären Anlagen. Das Herren-WC habe ich gelassen und aus dem Damen-Bereich ist ein Badezimmer geworden.“ Christian Schulze steht vor der stählernen Wendeltreppe im Flur, die er ebenfalls erhalten hat. Durch das Einziehen von Wänden sind zwei Schlafzimmer abgeteilt worden. Wo einst die Theke stand, ist ein offener Wohnbereich entstanden. Durch die Tür im Küchenbereich kommt man direkt auf den terrassenartig angelegten Innenhof sowie in die Scheune, wo sich nun das Büro von Schulzes Handwerksbetrieb befindet.

In den zwei Obergeschossen ist Platz für sieben Mietwohnungen, die Schulze nach und nach ebenfalls komplett saniert hat. &bdquo;Im letzten Jahr ist dann noch die Fassade gestrichen worden." Der Holzprofi blickt zufrieden auf die wieder sichtbaren Inschriften in den Holzbalken sowie die in sattem Gelb leuchtenden Holznägel. &bdquo;Die Eingangstür könnte noch ein Original der früheren Bäckerei Gottlieb Brinkmann sein“, vermutet Christian Schulze.

Das Haus Brinkmann stammt aus dem Jahr 1658 und ist im Jahr 1983 von seinem ursprünglichen Standort am Westtor an die Heidensche Straße 1 versetzt worden. &bdquo;Jetzt, nachdem alles renoviert ist, bleiben unheimlich viele Menschen stehen und sagen, dass es richtig schön geworden ist. Der Einsatz hat sich gelohnt“, freut sich Christian Schulze sehr über die lobenden Worte und fühlt sich sichtlich wohl an &bdquo;seinem“ ersten Haus am Platz.

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