Darum muss die „Pfütze“ in Waddenhausen schließen - für immer

Lage-Waddenhausen. Kleine und große Pfützen-Fans haben am Wochenende das Ende der Ferien, das Ende der Badesaison und wohl auch das Ende einer Ära gefeiert. Obwohl es niemand gerne laut aussprechen wollte, wird das kleinste Freibad in Lippe in dieser Form keine Zukunft mehr haben.

&bdquo;Die letzten sechs Wochen waren in vielerlei Hinsicht enorm kräftezehrend“, berichtete Anja Holthusen-Henriques. Die Vorsitzende der Kinder- und Jugendinitiative Waddenhausen e.V., die die Batze hinter der Grundschule über viele Jahre ehrenamtlich am Laufen gehalten hat, blickt dabei in erster Linie auf den Zahn der Zeit, der an der &bdquo;Pfütze“ nagt. Zum einen sei das Becken marode, zum anderen die Technik völlig überaltert. &bdquo;Von den beiden Filteranlagen hat eine zum Beginn der Saison komplett den Geist aufgegeben und den Keller überflutet. Die zweite musste mehrfach notdürftig geflickt werden und hängt quasi am seidenen Faden“, so die Vorsitzende. Frank Niegsch, Betriebsleiter der städtischen Bäder, bestätigt das Dilemma. Aufgrund der enormen technischen Mängel sei kein Weiterbetrieb möglich.

Im Rahmen der Diskussion um das Lagenser Bäderkonzept liegen Gutachten vor, die eine Sanierung mit Kosten im siebenstelligen Bereich beziffern. &bdquo;Das ist natürlich utopisch“, zeigt sich das Team um Anja Holthusen-Henriques realistisch. Zudem gehe es nicht nur allein um Geld. Die Vereinsaktiven haben ein verändertes Freizeitverhalten in den Sommerferien beobachtet. &bdquo;Seit Corona besitzen viele Familien einen Pool im Garten“, nennt Holthusen-Henriques aus ihrer Sicht einen Grund für den starken Besucherrückgang. An heißen Tagen seien sonst um die 200 Badegäste gekommen, in dieser Saison lag man bei 70 bis 80, lediglich ein einziges Mal konnte die Hundertermarke geknackt werden.

Richtig wütend wird die Vereinsvorsitzende, wenn sie von den drei jüngsten Einbrüchen in den Kiosk spricht. &bdquo;Der entstandene Schaden durch diese Zerstörungswut ist enorm und unglaublich frustrierend.“ Man habe immer viel Zeit und Herzblut in den Erhalt der &bdquo;Pfütze“ gesteckt, um besonders den kleinen Kindern im Ort und darüber hinaus den Badespaß zu ermöglichen. Das Bad sei ein wichtiger Treffpunkt für das Dorf gewesen. &bdquo;Unsere traditionellen Pfützen-Feten genießen Kultstatus“, sagt Anja Holthusen-Henriques nicht ohne Stolz.

Und auch bei der Abschlussparty war beste Stimmung, zu der DJ Pascal aus Waddenhausen mit seiner Musik sowie Veranstaltungstechniker Fabian Wind mit professioneller Lichttechnik beigetragen haben.

Doch wie soll es nun weitergehen? &bdquo;Wir werden den Verein auf jeden Fall weiter am Leben erhalten“, verspricht die Vorsitzende, dass man sich auch in Zukunft für Kinder und Jugendliche einsetzen wolle. Grundsätzlich könne man sich auch vorstellen, ein bis zwei Mal im Jahr eine Party im Dorf zu organisieren. Die Entscheidung, wie das städtische Gelände zukünftig genutzt werde, liege jedoch in den Händen von Politik und Verwaltung.

Die Pfütze hat noch heute und am Montag und Dienstag, 19. und 20. August 2024, von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Darum muss die „Pfütze“ in Waddenhausen schließen - für immer

Viele Ideen: Wie es auf dem Gelände der „Waddenhauser Pfütze“ weitergehen kann

Aus und vorbei: Waddenhauser „Pfütze“ ist endgültig Geschichte

Lippes kleinstes Freibad: Die „Pfütze“ in Lage-Waddenhausen wird platt gemacht

Lages Freibäder werden für die Saison fit gemacht

Handyverbot am Beckenrand und durchwachsenes Wetter: Die Bilanz der Freibadsaison in Lage

Die Arbeiten am Parkplatz Werreanger in Lage haben begonnen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus