Die Kritik an der Sperrung der Bundesstraße in Lage reißt nicht ab

Lage. Die Bauarbeiten ziehen sich hin, die B239 in Lage ist eine Einbahnstraße, wenn man aus Detmold kommt. Kritik an den vielen Staus und an der Planung der Straßenbaustellen gab es im Lippe-Check, der großen Umfrage der LZ . Es wurde die Frage gestellt, warum nicht bereits im vergangenen Jahr alles in einem Abwasch erledigt wurde. Da wurde die Bundesstraße saniert, jetzt wird wieder gesperrt, weil Glasfaser und Leerrohre verlegt werden. Immerhin gibt es einen Plan, wo die Baustelle in Detmold und Lage hinrückt und wann alles fertig sein soll.

Die Bauarbeiten haben auch Auswirkungen auf das Gewerbegebiet. Volker Pannenbecker hat dort ein Großkino - und er hofft, dass das Ganze bald ein Ende hat. Ob er Umsatzeinbußen hatte? Ja, aber der Kinobesitzer kann es nicht genau beziffern, denn sein Geschäft hat immer viele Variablen. Der Film, das Wetter - es gibt einige Faktoren, die die Besucherfrequenz beeinflussen. Aber hilfreich sei es sicher nicht, wenn monatelang der Weg zu ihm immer wieder anders ausgeschildert wird. &bdquo;Das kann man seinen Kunden gar nicht mehr erklären“, sagt Pannenbecker.

Und es habe ja auch schon einige Varianten gegeben. Eine Ampel, die dann aber wieder verschwand, weil es Rückstaus gab. Dann eine Einbahnstraßenlösung von Lage nach Detmold, &bdquo;weil damit die Rettungskräfte freie Fahrt Richtung Klinikum haben.“ Jetzt aber sei das Ganze umgekehrt worden.

EWE Netz meldet sich zu spät Auch er stellt sich die Frage, warum man eigentlich wieder die Straße sperren musste. Schließlich wurde die Bundesstraße ab August 2024 in fünf Abschnitten saniert und auch teilweise oder komplett gesperrt. Die Antwort darauf gibt der Landesbetrieb Straßen NRW, in dessen Zuständigkeit die Bundesstraße liegt.

Werde eine Baumaßnahme ausgeschrieben, frage der Landesbetrieb bei den Versorgungsunternehmen nach, ob sie in dem Bereich Maßnahmen planen. Die EWE Netz habe zwar im März 2024 eine &bdquo;umfangreiche LWL-Verlegung im betreffenden Bereich“ erwähnt, aber dann &bdquo;keinen Bedarf“ bezüglich der Umsetzung während der Deckensanierung gemeldet.

&bdquo;Die EWE Netz ist dann im Juli 2024 auf uns bzw. die von uns beauftragte Baufirma zugegangen, um ihre Verlegung parallel zu unserer Sanierung abwickeln zu können, allerdings war dieser Ablauf vertraglich nicht abgebildet und für die Baufirma nicht umsetzbar“, heißt es weiter. Die EWE Netz hätte aber nach Ansicht von Straßen NRW im Oktober, direkt nach der Fertigstellung der Deckensanierung, ihre Verlegungsarbeiten anschließen können.

Massiv kritisiert wurde im Lippe-Check und in den Sozialen Netzwerken, wie das Ganze koordiniert worden war. Zuletzt endete es in einem Verkehrschaos, weil die Beschilderung falsch oder verwirrend war. Das wurde mittlerweile geändert - und trotzdem gibt es Autofahrer, die immer noch das Durchfahrt-verboten-Schild ignorieren und versuchen, gegen die Einbahnstraße ab Ostring in Richtung Detmold zu fahren.

Rettungsfahrzeuge haben im Einsatz Sonderrechte Dieses Sonderrecht haben allerdings nur ganz wenige. Weil die B239 Lages direkte Verbindung zum Klinikum ist, hat das Thema Rettungsdienst die LZ-Leser ebenfalls beschäftigt. Eine Anfrage bei den Maltesern, ob und wie sich der Umweg über Pivitsheide auswirkt, blieb unbeantwortet, aber die Stadt Lage verweist auf die Straßenverkehrsordnung. Demnach bestehen für Rettungsfahrzeuge im Einsatz im Straßenverkehr Sonderrechte, wenn bestimmte Vorgaben erfüllt sind.

&bdquo;Das heißt für den Fall der Baustelle (einseitige Sperrung) der B 239, dass Rettungsdienste und auch die Feuerwehr in Einsatzfällen entgegen der Fahrtrichtung fahren dürfen. Die Baustelle ist so eingerichtet, dass in dem Bedarfsfall eine Rettungsgasse gebildet werden kann“, teilt die Stadt Lage auf Nachfrage mit. Die Stadt sei die Behörde, die die verkehrsrechtlichen Anordnungen vornehme. Im Vorfeld der Baustelleneinrichtung seien die Rettungsleitstelle Lippe sowie auch die hiesige Feuerwehr entsprechend angehört worden.

Denis Nawatzki vom bauausführenden Unternehmen RTS Schaumburg aus Bielefeld weiß, dass es alles andere als gut ankommt, wenn die Bundesstraße einseitig gesperrt werden muss. Der ursprüngliche Plan, es alles in einem Rutsch zu machen, sei definitiv besser gewesen. Doch nun gebe es keine Alternative.

Die drei Leerrohre werden in 200-Meter-Abschnitten entlang des Grabens verlegt. Wenn das Bohrgerät oder der Lkw auf dem Radweg stehen, müsse sichergestellt werden, dass Radfahrer und Fußgänger an der Baustelle sicher vorbeikommen. &bdquo;Das ist Vorschrift. Wir hatten es deshalb mit einer Ampel versucht, die quasi mitgewandert wäre. Dann wäre immer nur ein kurzes Stück gesperrt gewesen. Aber da hat es lange Staus gegeben und wir haben deshalb die Einbahnstraßenlösung gewählt.“

So geht es weiter &bdquo;Es gab Stellen, da war der Boden so hart, dass wir gar nicht bohren und die Rohre durchschieben konnten, sondern aufbaggern mussten. Das dauert länger“, sagt Nawatzki. Aber am 22./23 April soll der Abschnitt an der B239 fertig sein. Dann rückt die Baustelle weiter: Pivitsheider Straße bis Westerfeldstraße, Einbahnstraße in Fahrtrichtung Detmold. Und es geht auf Lagenser Gebiet in den Ostring rein. Dort müsse bis zum Brenker Berg, also bis zum Umspannwerk verlegt werden. Dort wird eine Station für die Glasfaser aufgebaut. Die rechte Fahrspur des Ostrings werde gesperrt. Beide Abschnitte sollen bis zum 9. Mai fertig sein.

Die Kritik an der Sperrung der Bundesstraße in Lage reißt nicht ab

Die Bundesstraßen-Baustelle aus Lage wandert später Richtung Detmold

So geht es mit der Baustelle an der B239 zwischen Lage und Detmold weiter

Meinung: Die B239-Baustelle in Lage ist in die Buxe gegangen

Keine einseitige Sperrung: Arbeiten an der B239 in Lage gehen weiter

Glasfaserkabel: Die B 239 in Lage wird wieder zur Einbahnstraße

So geht es mit den Arbeiten an der B239 in Lage weiter

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus